Die wütenden Proteste der HRE-Anleger konnten daran nichts ändern. Am späten Abend votierten 94,7 Prozent des anwesenden Kapitals für diesen sogenannten Squeeze-Out.
Die Kleinaktionäre sollen je Anteilsschein eine Abfindung von 1,30 Euro kriegen. Aktionärsschützer kündigten eine Überprüfung vor einem Gericht an.
Tumulte
Nachdem die Stimmung auf dem Aktionärstreffen durch Pfiffe und Buhrufe in Richtung HRE-Management bereits aufgeheizt war, kam es am Abend zu einem Tumult. Eine Gruppe von etwa 50 aufgebrachten Aktionären versammelte sich vor dem Podium und forderte den Chef des staatlichen Bankenrettungsfonds SoFFin, Hannes Rehm, lautstark dazu auf, ans Rednerpult zu gehen.
Als die verärgerten HRE-Eigner wenig später auf den im Publikum sitzenden Rehm zumarschierten, verliess dieser fluchtartig den Saal. Der SoFFin hält für den Bund die Beteiligung an der HRE.
Einziger Tagesordnungspunkt
Der Ausschluss der Aktionäre war der einzige Tagesordnungspunkt auf der mittlerweile dritten Hauptversammlung des Geldinstituts in diesem Jahr.
Der Staat erhofft sich, die Bank als alleiniger Besitzer besser sanieren zu können.
Die HRE wird mit Garantien von 100 Mrd. Euro künstlich am Leben erhalten. /


Er hatte den einstigen Dax-Konzern vor einem Jahr mit Hilfe von einigen Banken vor dem Aus gerettet. Fehlspekulationen der irischen HRE-Tochter hatten den gesamten Konzern in Schieflage gebracht.
Garantien im Wert von 100 Mrd. Euro
Ein Kollaps der systemrelevanten Bank hätte das Finanzsystem seinerzeit ähnlich schwer erschüttern können wie die Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers, argumentierte der Staat.
Mittlerweile wird die HRE mit Garantien von 100 Mrd. Euro künstlich am Leben erhalten. Direkt wurden bereits drei Mrd. Euro Kapital in die HRE gesteckt. Voraussichtlich sind noch weitere sieben Mrd. Euro nötig.