Damit kann der Bund seinen Anteil an der Hypo Real Estate von derzeit rund 47 Prozent auf 90 Prozent erhöhen und die restlichen Aktionäre durch einen sogenannten Squeeze Out herausdrängen.
Bei der Hauptversammlung hatten Dutzende Aktionäre scharfe Kritik an der Verstaatlichung geübt. Da der Bund für die Abstimmung aber nur eine einfache Mehrheit benötigte und nicht alle Aktionäre anwesend waren, entschied er die Abstimmung klar für sich.
Durch die vollständige Verstaatlichung will die deutsche Regierung die Sanierung der Hypo Real Estate vorantreiben, die Ende vergangenen Jahres kurz vor dem Zusammenbruch stand.
Frustrierte und wütende Kleinaktionäre
Die frustrierten und wütenden Kleinaktionäre des ums Überleben kämpfenden Immobilienfinanzierers nutzten das Treffen für eine Generalabrechnung mit dem früheren Management und den Verstaatlichungsplänen der Bundesregierung.
«Wir sind am Anfang des Endes dieser Gesellschaft», sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). «Die Aktionäre begleiten dieses Schauspiel mit einem Gefühl der Resignation und der Wut.»
Der alte Vorstand unter Georg Funke habe die Bank leichtfertig und fahrlässig gegen die Wand gefahren.
Heute machten die HRE-Aktionäre ihrem Ärger Luft, ohne dass es in Bild und Ton dokumentiert werden durfte. /


«Zocken mit eigenem Geld mag erlaubt sein, aber nicht mit dem Vermögen der Aktionäre.»
US-Grossaktionär J.C. Flowers war nicht persönlich bei dem Treffen anwesend. Er ist einer der schärfsten Kritiker der vollständigen Verstaatlichung und bislang nicht bereit, seine Aktien zu verkaufen. Die von Flowers angeführten Investoren kontrollieren derzeit noch rund 14 Prozent der HRE-Anteile.