Je nach Zeitpunkt der Aktienkäufe könnte die HRE im Rahmen eines Vergleichs 10 bis 100 Prozent des entstandenen Schadens zahlen, sagte der Vorsitzende Richter . Allerdings könne dies nur für den Zeitraum zwischen Ende November 2007 und Mitte Januar 2008 gelten.
In dieser Zeit hat das damalige Management nach Einschätzung der Richter möglicherweise schon von Belastungen durch die US-Finanzkrise gewusst, die Anleger aber erst am 15. Januar 2008 in einer Ad-Hoc-Meldung über Abschreibungen in Höhe von 390 Mio.
Mehrere Kapitalanlagefonds forderten insgesamt rund 320 Millionen Euro Schadenersatz. /


Euro informiert und damit die Aktie auf Talfahrt geschickt.
Entscheidungen erst im Herbst
Insgesamt sind derzeit mehr als 50 Klagen gegen die inzwischen verstaatlichte HRE am Landgericht München hängig. Mit Entscheidungen ist nach Angaben des Gerichts aber frühestens im Herbst zu rechnen.
Einem Anleger hatte das Gericht bereits in einem Prozess im Juni rund 4000 Euro Schadenersatz zugesprochen, dagegen legte die HRE allerdings Revision ein. Auch in einem weiteren Verfahren vor knapp zwei Wochen sah der Vorsitzende Richter gewisse Erfolgschancen für die Klagen in einem bestimmten Zeitraum.
Grosse Kapitalanlegefonds
Während dort vor allem Kleinanleger geklagt hatte, ging es in dem neuen Verfahren um die Forderungen von 40 grossen Kapitalanlagefonds aus verschiedenen Ländern.
Sie werfen der HRE vor, sie über die wahre Geschäftslage des Unternehmens getäuscht zu haben. Durch den rasanten Absturz der Aktie sei ihnen ein hoher Schaden entstanden.