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Der Star-Trainer und seine perfekte StrategieNach dem 0:0 und der erreichten WM-Teilnahme trat ein äusserst gelöster Ottmar Hitzfeld vor die Medien. Der Deutsche sprach über den immensen Druck und seine Überlegungen, weshalb er im wichtigsten Spiel der letzten zwei Jahren auf Captain Alex Frei verzichtete.Sven Schoch, Basel / Quelle: Si / Donnerstag, 15. Oktober 2009 / 09:02 h
«Die Erwaltungshaltung war sehr hoch. Alle glaubten doch im Vorfeld, wir hätten uns schon fast qualifiziert. Aber Israel machte uns das Leben schwer. Im Mittelfeld und in der Abwehr hatten wir Schwerstarbeit zu verrichten», fasste Hitzfeld die aufreibenden 92 Minuten zusammen. Erst nach der gelb-roten Karte gegen die Israeli seien sie wieder etwas nervös geworden.
Viele Gedanken im Kopf Und am Ende sei es in einer solch wichtigen Partie ohnehin schwierig: «In den letzten zehn Minuten geistern einem viele Gedanken durch den Kopf. Soll man das Resultat halten oder doch noch das 1:0 anstreben?» Wichtig sei in solchen Phasen primär, «dass man das Spiel im Griff hat. Das ist entscheidend, wenn es hart auf hart geht.» Selbstredend musste Hitzfeld sich zu den erheblichen Umstellungen in der Startformation äussern. Völlig überraschend sassen Captain Alex Frei und Benjamin Huggel, deren Magenbeschwerden abgeklungen waren, nur auf der Ersatzbank. Keeper Diego Benaglio fehlte krankheitsbedingt ebenfalls.Entscheid gegen Frei am Nachmittag «Diese Spieler hatten einen Virus und waren in den letzten Tagen angeschlagen. Ausser bei Benaglio, der am Dienstag das Training abbrechen musste, war es ein schwerer Entscheid. Aber in solchen Spieler reichen 80 bis 90 Prozent nicht.Ottmar Hitzfeld stand unter sehr starkem Druck., lässt es sich aber wie immer nicht anmerken. /
Nach dem Abpfiff: Philippe Senderos umarmt Trainer Ottmar Hitzfeld. /
Da benötigt man 100 Prozent», begründete der Nationalcoach seine ausserplanmässige Selektion. Im Falle von Topskorer Frei hat Hitzfeld am Dienstagnachmittag um 16 Uhr entschieden. Frei nahm das «Njet» nicht gut auf. Dem Vernehmen nach war er ausser sich. «Frei war sehr enttäuscht. Dafür habe ich Verständnis. Das spricht für seine Einstellung», glättete Hitzfeld die Wogen. Der Erfolg gibt ihm ohnehin Recht. Und er schob nach: «Ich bin der Trainer und trage die Verantwortung. Es ging hier um die WM-Qualifikation.» Gelassenheit in der Stunde des Triumpfs Selbst in der aufgeregten Stunde des Triumphs blieb Hitzfeld gelassen und bedankte sich wie ein Gentleman bei verschiedenen Exponenten der SFV-Gemeinde. «Auch bei Köbi Kuhn möchte ich mich bedanken. Er übergab mir eine intakte Mannschaft.» Seiner Equipe sprach er ein grosses Kompliment aus: «Sie hat nach dem Fehlstart Nervenstärke gezeigt. Die sechs Siege und zwei Unentschieden sprechen für uns.» Und Hitzfeld, der hochprofessionelle Star-Trainer, wird nun nicht stillstehen und sich wochenlang feiern lassen. «Ab morgen beginnt die WM-Vorbereitung.»
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