Solch «polyvalenter Drogenkonsum» sei besonders gefährlich, weil er die Reaktion des Körpers auf die Giftstoffe noch verstärke, warnte Behördenleiter Wolfgang Götz in Brüssel. Auch erhöhe sich das Risiko chronischer Gesundheitsprobleme.
Ganz legal und doch schädlich ist die häufigste Kombination: Zigaretten mit Alkohol. An zweiter Stelle folgt zahlenmässig der Konsum eines Mixes von Cannabis und Alkohol, danach der «Giftcocktail» Alkohol mit Cannabis sowie einer «harten Droge» wie Ecstasy, LSD, Kokain oder Heroin.
Starkes Ost-West-Gefälle
Bedenklich sei zudem nach wie vor der europaweite Konsum der Drogen Kokain und Heroin, warnte Götz.
Immer mehr junge Europäer nehmen nicht nur ein Rauschmittel, sondern gleich mehrere zusammen. /
Etwa 5,5 Millionen Menschen aus den 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie der Türkei, Kroatien und Norwegen haben in den vergangenen zwölf Monaten diese beiden Drogen konsumiert.
Nach Angaben der EU-Behörde gibt es ein starkes Ost-West-Gefälle: Während Kokain in Osteuropa kaum verwendet wird, konzentriert sich dessen Gebrauch auf die westeuropäischen Länder Dänemark, Spanien, Italien und Grossbritannien.
Cannabis an der Spitze
An erster Stelle des europaweiten Drogenkonsums stehe aber weiterhin Cannabis, mit dem sich jährlich etwa 22,5 Millionen Menschen berauschen.
Eine positive Entwicklung sieht der EU-Behördenleiter darin, dass seit 2008 in allen EU-Ländern die Behandlung mit legalen Ersatzdrogen zugelassen ist. Seitdem sei die Nachfrage enorm gestiegen.