«Er hat alleine gehandelt», sagte der Lyoner Staatsanwalt Xavier Richaud. Der 39-Jährige war am Donnerstag mit dem Millionen-Transporter losgefahren, als seine beiden Kollegen einen Kunden besuchten. Der gepanzerte Wagen wurde Stunden später leer aufgefunden.
Nur wenige hundert Meter entfernt stiessen die Fahnder am Samstagmorgen in einer Garage auf einen Leihwagen, in dem der Grossteil der Beute versteckt war. Er hatte die Garage bereits vor Monaten unter falschem Namen bis zum Dezember angemietet.
Exklusive Nachricht im Internet
Die Fahnder hielten ihren ersten Erfolg geheim, weil sie den Dieb beim Abholen des Geldes überraschen wollten. Doch die Lyoner Zeitung «Le Progrès» brachte im Internet exklusiv die Nachricht heraus.
Der Täter hatte einen Grossteil des Geldes im Fluchtauto liegen gelassen. /


Wenig später trat Richaud vor die Kameras.
Schon seit Freitagabend wusste die Polizei, dass der Mann einen Renault Kangoo gemietet hatte. Schnell ermittelten sie den Garagenplatz. Im Mietauto fanden sie Dutzende Geldpakete.
Suche über Interpol
Jetzt wird der Franzose weltweit über Interpol gesucht. Wegen seiner serbo-kroatischen Herkunft sei der 39-Jährige möglicherweise Richtung Osteuropa geflohen, hiess es aus Ermittlerkreisen.
Der gewaltfreie Millionendiebstahl brachte dem Flüchtigen grossen Beifall in der Internetgemeinde ein. Seine Fans fasziniert, dass er schon jahrelang ein Doppelleben geführt hatte, sich einen Ferrari leisten konnte und bei seiner Tat ohne Gewalt auskam.