Wie aus Dokumenten aus dem Archiv des Senders hervorgeht, wurden Blytons Theaterstücke und Bücher als «Nichtigkeiten» abgestempelt und nicht gesendet. In einem internen Vermerk von 1938 sprach sich etwa die Chefin der BBC-Schulsendungen, Jean Sutcliffe, gegen Blyton aus.
Ihrer Ansicht nach könnten ihre Werke allenfalls in der Kinderstunde laufen, nicht aber in den Programmen für Schüler. «Sie haben nicht viel literarischen Wert.»
Zwei Jahre später wies auch die BBC-«Children's Hour» ein Stück der Autorin von Bestsellern wie «Fünf Freunde» oder «Hanni und Nanni» zurück, weil die Produzenten ihre Dialoge «gestelzt und langatmig» fanden.
30 Jahre auf der schwarzen Liste
1954 sprach sich Sutcliffe auch gegen einen Auftritt Blytons in der beliebten Sendung «Woman's Hour» aus.
Die Kinderbuchautorin Enid Blyton. /
Andernfalls werde die BBC «ein weiteres Opfer der unglaublichen Werbekampagne», durch die der Erfolg der «mittelmässigen» Autorin so «astronomische Höhen» erreicht habe. Erst 1963 trat Bylton in «Woman's Hour» auf.
Die Autorin hat demnach gewusst, dass sie bei der BBC fast 30 Jahre lang auf einer schwarzen Liste stand. Auf die Einladung in eine Kindersendung antwortete sie dem verantwortliichen Redaktor 1949, dass sie und ihre Geschichten bei der BBC verboten seien.
«Nicht eine einzige Geschichte ist jemals gesendet worden. Und, es ist traurig, keine wird jemals gesendet werden.»