Mit dem Verkauf seines Teams an BMW sah er sich damals am Ziel. Jetzt, nach dem Rückzug der Münchner aus dem GP-Business und der Rückgabe der Equipe an Sauber, steht der «Teamchef in Rente» ab 2010 wieder am Start.
Dabei war sein Comeback wahrlich kein leichtes Unterfangen. Viele Steine wurden ihm zuletzt in den Weg gelegt, doch er liess sich nicht davon abbringen. Er unternahm alles, um die Weiterführung seines Lebenswerkes und den Erhalt des Grossteils der Arbeitsplätze in Hinwil zu sichern. Die vergangenen Wochen gingen dabei nicht spurlos am 66-Jährigen vorbei.
Entlassungen unvermeidlich
Laut dem «Tages-Anzeiger» werden in Hinwil nur 250 von bisher 388 Beschäftigten ihren Job behalten. «Der Abbau tut mir sehr weh», erklärte Sauber. Er hätte in 36 Jahren nie Leute aus wirtschaftlichen Gründen entlassen müssen. Er sei aber davon überzeugt, dass BMW gut für sie sorgen werde.
Den sechsten WM-Rang halten zu können, glaubt Peter Sauber aber dennoch: Das Team sei hochmotiviert.
BMW bereitete Sauber Ärger
Den meisten Ärger bereitete ihm aber ausgerechnet der BMW-Konzern, in dessen Hände er sein Team einst vertrauensvoll gelegt hatte. Vor allem der dortige Vorstand machte eine schlechte Figur: Zuerst wollte man Anfang August das Team zu einem überhöhten Preis an Sauber veräussern.
Dann wurde der Verkauf hinausgezögert und Sauber hängen gelassen.



Peter Sauber und sein Bolide: Noch sitzt niemand fest im Cockpit bei Sauber. /

Peter Sauber bleibt allein zurück, als einziger Investor. /


Im September gab BMW dann den Verkauf an Qadbak Investments bekannt. Die Neuen wollten auf Sauber und ein funktionierendes Team in Hinwil setzten.
Doch daraus wurde nichts. Denn der Deal zwischen BMW und Qadbak war zwar beschlossen, wurde aber nie ausgeführt. Klar, dass das zu Spekulationen führte, wonach BMW einem Blender auf den Leim gegangen war. BMW schweigt dazu bis heute und spricht von Vertragsbedingungen, die sie ihrerseits nicht erfüllt hätten. Deswegen sei das Qadbak-Geschäft gescheitert.
Sauber blieb übrig
Wie auch immer. Am Schluss blieb allein Peter Sauber übrig. In seiner Rolle als Käufer sagt er jetzt, dass er im Moment der einzige Investor sei. Das ist clever. Denn so kann er sich wohl ein zweites «Qadbak-Theater» ersparen.
Dass er ein Formel-1-Team und vor allem den noch viel kostspieligeren Betrieb in den nächsten Jahren nicht aus seiner - durchaus gut gefüllten - Kasse bezahlen kann, versteht sich von selbst. Auch er ist auf Investoren und Sponsoren angewiesen. Nachdem Sauber bereits Anfang August solch ein Übernahmepaket geschnürt hatte, kann man davon ausgehen, dass er auch jetzt diesbezüglich parat ist - und durchstarten kann.