Im Zirkular listet der FCZ die immens hohen Kosten der von Chaoten verursachten Schäden und Bussen auf. «Nach den Vorfällen in Basel mussten wir handeln und die Notbremse ziehen. Wir können und wollen die moralische Verantwortung für solche Gewaltexzesse nicht mehr übernehmen», schreibt die Klubleitung.
Offenbar befürchtet der Schweizer Meister wegen der seit Jahren ungelösten Probleme mit den «Krawall-Touristen» auch nachhaltige Schäden auf Sponsoring-Ebene. Es stelle sich die Sinnfrage, ob in Zürich noch professioneller Fussball angeboten werden soll, warnt das Gremium um Präsident Ancillo Canepa.
Ohnmacht und Ratlosigkeit
In den Zeilen des Klubs ist die Ohnmacht und Ratlosigkeit der FCZ-Verantwortlichen deutlich zu spüren.
Gut und Böse vereint: FCZ-Fans beim Abbrennen von Fackeln bei einem Auswärtsspiel in Bern. /


Zum einen bedauern sie die kollektive Bestrafung. Andererseits dann aber das folgende Eingeständnis: «Wir sind nicht mehr in der Lage, konkret zwischen den «Guten» und den «Bösen» zu unterscheiden und diese entsprechend unterschiedlich zu behandeln. Viele Chaoten verstecken sich in der Anonymität der Masse.»
Vor und während der Cup-Partie in Basel (2:4) hatten Gewaltbereite aus dem FCZ-Umfeld ungehemmt randaliert. Drei Tage später reagierte die Vereinsleitung vehement, ohne sich mit anderen Exponenten der Liga abzusprechen.
Ein Beschluss ohne Absprache
Der Beschluss gilt auch für Hochrisiko-Spiele im eigenen Stadion; Anhänger von Gastklubs werden im entsprechenden Fall ausgeschlossen. Auf entsprechend wenig Verständnis stiessen die Zürcher mit ihrem Alleingang bei Vertretern der Publikums-Magnete aus Bern und Basel.
Nun deuten die Zürcher in ihrem Schreiben aber an, dass der einschneidende Entscheid vor allem auch «als Timeout zu verstehen» sei. In den nächsten Wochen seien Treffen mit Fan-Verantwortlichen geplant, um «nachhaltige und intelligente Lösungen» finden zu können.