Die Oppositionellen nutzten den nationalen Studententag um erneut gegen die umstrittene Wahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad auf die Strasse zu gehen. Dutzende Demonstranten seien bei den Zusammenstössen verletzt worden, hiess es. Nach Angaben der Opposition fielen auch Warnschüsse.
Mobilfunknetz abgeschaltet
Da ausländischen Journalisten verboten wurde, über die Demonstrationen zu berichten, waren die Berichte von unabhängiger Seite nicht zu überprüfen. Offenbar hatten die iranischen Behörden das Mobiltelefonnetz zum Teil abgeschaltet und Internet-Verbindungen gestört.
Bereits am Morgen postierten sich hunderte Polizisten rund um die Teheraner Universität und auf den angrenzenden Strassen, wie Augenzeugen berichteten.
Zusammenstösse bei einer Demonstration in Teheran. (Archivbild) /


Die Sicherheitskräfte errichteten Strassensperren, um den Zugang zum Campus zu kontrollieren. Die Demonstranten skandierten Slogans gegen Ahmadinedschad.
Offizielle Kundgebung gestört
Etwa 50 Anhänger des Oppositionsführers Mir Hussein Mussawi hätten versucht, eine offizielle Kundgebung innerhalb der Universität zu stören, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Fars.
Dort hatten sich 2000 Studenten, Anhänger des geistlichen Oberhaupts Ayatollah Ali Chamenei, versammelt. Sie erinnerten anlässlich des nationalen Tags der Studenten an drei Studenten, die 1953 bei anti-amerikanischen Protesten von der Schah-Polizei getötet worden waren.
Aufruf im Internet
Die Regierung und die konservativen Revolutionsgarden hatten die Opposition und die zum grossen Teil mit ihnen verbündeten Studenten davor gewarnt, den Feiertag für Proteste zu nutzen.
Dennoch wiederholte eine oppositionelle Studentengruppe im Internet ihren Aufruf zu demonstrieren und appellierte an die Bevölkerung, sich den Studenten anzuschliessen. Mir Hussein Mussawi kritisierte auf seiner Website die Regierung: «Wenn Ihr in den Universitäten Schweigen vorschreibt - was könnt Ihr dann für die Gesellschaft tun?»
Die Opposition erkennt den umstrittenen Wahlsieg Ahmadinedschads vom 12. Juni nicht an und spricht von Wahlbetrug.