PRÄSIDENT OBAMA braucht Arbeitsplätze – und zwar eine ganze Menge. Fünfzehn Millionen Amerikaner sind momentan auf der Suche nach einer Stelle; mehr als elf Millionen sind unterbeschäftigt und würden gerne eine bessere Arbeit annehmen. Aufgrund der enormen Sorgen, die viele Bürger plagen, schwindet Obamas Beliebtheit. Ökonomen bezeichnen Amerikas Weg aus der Rezession als einen «Aufschwung ohne die Schaffung neuer Arbeitsplätze». Das muss Obama dringend ändern.
SARAH PALIN braucht auch einen neuen Job – allerdings nur einen. Sie ist nun weder die aufmerksamkeitsheischende Kandidatin der Republikaner für das Amt des Vizepräsidenten noch die Gouverneurin von Alaska. Sie schrieb zwar ihre Autobiographie, die zum Bestseller avancierte, aber letzte Woche endete ihre Tour durch das ganze Land, auf der kräftig die Werbetrommel für ihr Buch gerührt worden war. Jetzt muss sie sich entscheiden, ob sie lieber eine berühmte Autorin, eine Politikerin im Amt oder doch nur eine Figur am Rande des öffentlichen Lebens in den USA sein möchte.
DIE REPUBLIKANER brauchen einen Plan. Nach ihrem katastrophalen Ergebnis bei den Wahlen letzten Jahres gewinnen sie nun nicht zur Vertrauen hinzu, sondern auch Zustimmung unter den Wählern.
Ist für alle etwas Passendes dabei? /


Sie fassen sämtliche Bedenken der Bürger in Worte, von der Reform des Gesundheitswesens bin hin zum Krieg in Afghanistan. Nachdem sie gezeigt haben wofür sie nicht stehen, versuchen sie nun immer noch zu entscheiden, wofür sie eigentlich stehen möchten.
DIE DEMOKRATEN brauchen Weihnachten gar nicht erst beachten, denn sie hatten bereits ein vorgezogenes. Letzten November haben sie sowohl die Mehrheit im Kongress wie auch die Kontrolle über das Weisse Haus gewinnen können. Dort residiert nun ein Präsident, dem die ganze Welt Aufmerksamkeit geschenkt hat. Das war noch der leichte Part. Die Aufgaben und Spannungen, die durch das Regieren des Landes entstehen, werden nun harte Arbeit erfordern –und keine Zeit für Erholung lassen.
DAS AMERIKANISCHE VOLK braucht Frieden: Acht Jahre Krieg in Afghanistan und Irak haben dem Land eine Billion Dollar gekostet – das wäre genug, um Obamas vorgeschlagene Reform des Gesundheitswesens zehn Jahre lang zu finanzieren. Die Kriege haben ausserdem das Leben von mehr als 5000 Amerikanern gefordert sowie das von vielen weiteren Soldaten und Zivilisten anderer Länder. Weihnachten ist die Zeit des Friedens. Hoffen wir es.
Jonathan Mann - POLITICAL MANN
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.