Sein Herausforderer wird der Zagreber Bürgermeister Milan Bandic sein, der mit 14,8 Prozent auf dem zweiten Platz gelandet war. Der als Unabhängiger angetretene Populist Bandic war in diesem Jahr aus der Sozialdemokratischen Partei geworfen worden, weil er als unabhängiger Kandidat angetreten war.
Der 52-jährige Josipovic ist Experte in internationalem Strafrecht und komponiert auch klassische Musik. Gegner werfen ihm vor, dass es ihm an politischer Erfahrung und an «Temperament» fehle. Er gilt aber als integer und kompetent.
Seit neun Jahren Bürgermeister von Zagreb
Sein 54-jähriger Herausforderer Bandic ist seit 2000 Bürgermeister der Hauptstadt. Kritiker werfen dem Politikwissenschafter vor, öffentliche Debatten zu scheuen. Bandic gilt als Paradiesvogel, der das Scheinwerferlicht sucht und vor keinem Skandal halt macht. Allerdings hat Zagreb unter Bandic einen Aufschwung erlebt.
Die regierende HDZ-Partei musste eine Schlappe hinnehmen.
Milan Bandic gilt als Favorit in der Stichwahl gegen den Sozialdemokraten Josipovic. /


Ihr Kandidat Andrija Hebrang kam mit 12 Prozent nur auf den dritten Platz. Die HDZ werde «keinen der beiden Kandidaten unterstützen», erklärte die Parteiführung. Insgesamt hatten sich zwölf Kandidaten um die Nachfolge für den scheidenden Staatspräsidenten Stjepan Mesic beworben.
Mehrheit für Bandic erwartet
Kroatische Medien gingen davon aus, dass in der Stichwahl die Wähler der konservativen HDZ mehrheitlich für Bandic stimmen werden. Dieser kann auch mit den Stimmen der meist nationalistisch ausgerichteten Auslandskroaten rechnen. Auch die mächtige Katholische Kirche dürfte sich für Bandic aussprechen. Das könnte am Ende für seinen Sieg reichen.
Präsident Mesic (unabhängig, ehemals HDZ) kündigte an, für einen der beiden Kandidaten eine Wahlempfehlung abzugeben. Der 75-jährige durfte nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren.