Dies geht aus der Studie «13th Global CEO Survey» von PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor, die am Weltwirtschaftsforum in Davos vorgestellt wurde. Für die im letzten Quartal 2009 durchgeführte Studie wurden 1198 CEO in 52 Ländern befragt.
Steigendes Vertrauen
31 Prozent der CEO äusserten sich «sehr zuversichtlich» in Bezug auf ihre kurzfristigen Wachstumsaussichten, 10 Prozent mehr als 2009, als das Vertrauen der CEO in die Wirtschaft seit Beginn der PwC-Studie den Tiefpunkt erreicht hatte. Das steigende Vertrauen in die wirtschaftlichen Entwicklungen manifestiert sich etwa in der geplanten Erhöhung des Personalbestandes. Beinahe 40 Prozent der CEO weltweit werden ihre Belegschaft noch in diesem Jahr vergrössern, im Raum Asien/Pazifik mehr als die Hälfte und in Brasilien mehr als 60 Prozent. Ein Viertel aller befragten CEO gehen hingegen von einem weiteren Abbau der Belegschaft im Jahr 2010 aus.
Die Marktrisiken
Der Respekt vor einer lang anhaltenden globalen Rezession bleibt die grösste Sorge weltweit (65%), gefolgt von einer sehr grossen Besorgnis hinsichtlich einer Überregulierung (60%). Als weitere Risikofaktoren nennen Führungskräfte die Instabilität des Kapitalmarktes, den Preiskampf im Verdrängungswettbewerb und die steigenden Energiekosten. Die Sorge über den Terrorismus oder eine mangelhafte Infrastruktur wird von weniger als einem Drittel als wachstumsbedrohend empfunden.
Risiken besser verstehen
«Für Führungskräfte, die von der Krise hart getroffen wurden, ist es eine grosse Herausforderung, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen und wiederum Investitionsentscheide zutreffen. Wichtig wird nun sein, während der wirtschaftlichen Erholung die Lehren aus der Rezession nicht zu vergessen und die Risiken besser zu verstehen, um in Zukunft rascher und entschiedener handeln zu können», kommentiert Markus Neuhaus, CEO von PricewaterhouseCoopers Schweiz.
Angespanntes Verhältnis zu Regulatoren
Mehr als zwei Drittel der Führungskräfte sehen keine Entlastung bei den regulatorischen Auflagen. Übereinstimmend widersprechen sie auch der These, dass Regierungsbesitz im Privatsektor helfen kann, Branchen während einer Krise zu stabilisieren.
Von solchen Schlagzeilen ist die Wirtschaft noch weit entfernt. Doch die Optimisten gewinnen zunehmend die Oberhand. /


Allein die CEO aus der Automobil- und Bankenbranche, die beide während der Finanzkrise durch die Regierungen beachtliche Unterstützung erfuhren, zollen dem Staatsbesitz in Krisenzeiten grosse Anerkennung. Optimistisch zeigen sich die CEO hingegen hinsichtlich der Bemühung von Regierungen, systemimmanente Risiken zur Verhinderung weiterer Krisen anzugehen. 65 Prozent stimmen zu, dass eine Kooperation von Unternehmen mit den Behörden helfe, Systemrisiken zu verringern.
Öffentliches Vertrauen und Konsumentenverhalten
61 Prozent der Führungskräfte aus dem Banken- und Kapitalmarktsektor sind der Meinung, dass es in ihrer Branche beachtliche Vertrauensverluste gegeben habe. Fast die Hälfte ist besorgt, dass die Rezession eine dauerhafte Veränderung im Konsumentenverhalten mit sich bringen könnte. Die meisten (64%) gehen davon aus, dass die Konsumenten künftig einen grösseren Wert auf die soziale Reputation von Unternehmen legen und dass sie weniger ausgeben und mehr sparen (63%).
Unternehmensrisiken
Als Effekt der Rezession wird das Risikomanagement in Unternehmen noch wichtiger. 41 Prozent der CEO planen Änderungen im Risikomanagement, weitere 43 Prozent in ihren Betriebsabläufen. Dem Verwaltungsrat wird in Zukunft eine bedeutendere Rolle zufallen, zum Beispiel in der Einschätzung strategischer Risiken, bei der Beurteilung des finanziellen Zustandes von Unternehmen und in der Überwachung der Unternehmensstrategie.
Klimawandel
Die Wirtschaftskrise hatte bisher wenig negative Folgen für «grüne» Anstrengungen. Auf der Agenda der CEO hat der Klimawandel nach wie vor grosse Bedeutung. Mehr als 60 Prozent der Führungskräfte bereiten ihre Unternehmen auf die Auswirkungen von Initiativen im Klimabereich vor, so zum Beispiel auf den Emissionshandel oder auf CO2-Abgaben. 17 Prozent der befragten CEO erhöhten im vergangenen Jahr sogar ihre Investitionen im Umweltbereich.