Es gehe um die Einschätzung der ernsten Lage. Insgesamt waren am Montag 49 Beschuldigte unter dem Vorwurf festgenommen worden, sich 2003 zum Sturz der islamisch-konservativen Regierung von Ministerpräsident Tayyip Erdogan verschworen zu haben.
Unter ihnen sind auch die früheren Chefs von Luftwaffe und Marine sowie der einstige Vizechef der Streitkräfte. Die Beschuldigten wurden nach Fernsehberichten weiter verhört.
EU «sehr besorgt»
Die Europäische Union zeigte sich «sehr besorgt» über die schweren Anschuldigungen gegen die Armeeangehörigen. Die Sprecherin von EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle rief die türkischen Ermittlungsbehörden auf, bei ihrer Untersuchung die rechtsstaatlichen Grundsätze zu achten.
Eine Verschwörung der türkischen Armee aufgedeckt. /


Die EU-Kommission verfolge das Verfahren sehr genau, sagte die Sprecherin des EU-Erweiterungskommissars, Angela Filote: «Die türkischen Bürger haben das Recht, alles über diese Angelegenheiten zu erfahren, daher muss diese Untersuchung beispielhaft sein.»
Armee als Hüter des Erbes von Atatürk
Die Ermittlungsbehörden müssten die Grundsätze eines fairen Verfahrens achten, erklärte Filote. Die Türkei ist seit 2004 EU-Beitrittskandidat, die Verhandlungen kommen allerdings nur langsam voran.
Die türkische Armee versteht sich als Hüterin der säkularen Erbes von Staatsgründer Kemal Atatürk. Die Streitkräfte haben seit 1960 drei Regierungen gestürzt. Das erste islamisch-konservative Kabinett zwangen die Generäle zum Rücktritt.