Nach einer zunächst friedlich verlaufenen Demonstration von etwa 10'000 Menschen gegen das Sparprogramm der Regierung griffen Autonome die Polizei mit Steinen und Brandflaschen an. Vor allem rund um den zentralen Syntagmaplatz und um das Parlamentsgebäude kam es zu Zwischenfällen.
Die Polizei feuerte Tränegas auf eine Gruppe von Demonstranten, die versuchte, das abgeriegelte Parlament zu erreichen. An anderer Stelle setzten Demonstranten Mülleimer und zwei Übertragungswagen des Fernsehens in Brand. Die Lage beruhigte sich am frühen Nachmittag.
Anspielungen auf Militär-Diktatur
Auf Bannern und in Sprechchören protestierten die Demonstranten am Tag der Arbeit gegen die zeitgleich im Finanzministerium tagenden Experten von Internationalem Währungsfonds (IWF), EU-Kommission und Europäischer Zentralbank.
Der Protest wurde teilweise gewalttätig (Archivbild) /


In Anspielung auf die Militärdiktatur in dem Mittelmeerland (1967-1974) skandierten viele die Parole: «Nein zur IWF-Junta».
Auch in der Hafenstadt Thessaloniki und in anderen Städten des Landes gingen mehrere tausend Menschen auf die Strassen, berichtete das Fernsehen. Die Polizei setzte Tränengas gegen etwa 250 jugendliche Randalierer ein, die Fensterscheiben in Banken und Geschäften einschlugen.
Noch heute Abschluss der Verhandlungen
Nach dem Polizeieinsatz beruhigte sich die Lage in der Innenstadt schnell. Insgesamt gingen in der zweitgrössten Stadt Griechenlands etwa 5000 Menschen gegen die Sparpläne der Regierung auf die Strasse.
Die griechische Regierung verhandelt derzeit mit EU-Staaten und IWF über ein drastisches Sparpaket, das von den Gebern zur Bedingung für Hilfen gemacht wird. Die Verhandlungen sollen noch im Laufe des Tages abgeschlossen werden.