Danach muss der Entwurf aber noch mit einer abweichenden vom Repräsentantenhaus verabschiedeten Vorlage in Einklang gebracht werden.
Für die Beendigung der Debatte waren nach Senatsregeln 60 Stimmen nötig, auf die die Demokraten bei einer Abstimmung am Donnerstag nicht gekommen waren.
Beim abschliessenden Votum über die Vorlage selbst benötigen die Demokraten nur noch eine einfache Mehrheit.
Umfassendste Neuordnung
Der Entwurf sieht die umfassendste Neuordnung des US-Finanzsektors seit der Grossen Depression der Dreissiger Jahre vor.
Der Reformplan zielt auf eine stärkere Regulierung der Banken, einen besseren Konsumentenschutz sowie eine stärkere Aufsichtsfunktion der US-Notenbank.
Geschäfte der Banken mit hochriskanten Derivaten sollen beschränkt und transparenter gemacht. Zudem soll die Aufsicht über die bislang weitgehend unregulierten Hedgefonds gestärkt werden.
Die Finanzindustrie hatte ein Grossaufgebot an Lobbyisten aktiviert, um die Reform zu verhindern. /


Weiter sollen Konsumenten vor windigen Angeboten der Institute geschützt werden. Aktionäre sollen bei der Bezahlung von Bankenbossen und bei der Höhe der Boni ein Wort mitzureden haben.
Niederlage für Lobbyisten
Dem Votum waren über Wochen hinweg zahlreiche Abstimmungen über Änderungsanträge vorausgegangen. Die Finanzindustrie hatte ein Grossaufgebot an Lobbyisten aktiviert, um die Reform zu verhindern, von der sie Beschränkungen ihrer Gewinnmöglichkeiten fürchtet.
Die Reform gehört zu den Kernanliegen Obamas. Dieser hatte unlängst mit einer Rede in New York - dem Herzen der Finanzwelt - Druck gemacht und den Wall-Street-Bankern ins Gewissen geredet.
Dabei rief die Lobbyisten auf, seine Finanzreform nicht zu Fall zu bringen. Der US-Präsident warnte vor einer Wiederholung der Finanzkrise, die die Welt an den Rand des Abgrundes gebracht habe.