Es müsse nun eine neue Bauhöhe ausgelotet werden, schrieb die Zeitung «Kommersant». Das Blatt berief sich auf einen Brief der Kremlverwaltung an die Baubehörden sowie die Petersburger Gouverneurin Valentina Matwijenko, die das bei Bürgern umstrittene Vorhaben genehmigt hatten.
Medwedews Machtwort gilt als kulturpolitische Sensation. Der russische Präsident entschied sich laut «Kommersant» fürs Eingreifen, nachdem UNESCO-Experten im März die Baustelle besucht und erneut gegen die Zerstörung des Stadtbildes protestiert hatten.
Resolution gegen die Pläne
Demnach habe wohl die drohende Aberkennung des Welterbe-Titels für das Zentrum der zweitgrössten Stadt Russlands zu dem Sinneswandel geführt. Das Komitee hatte bereits auf seiner Sitzung im vergangenen Jahr eine Resolution gegen die Pläne für das sogenannte «Ochta-Zentrum» an die russische Regierung verabschiedet.
Dmitri Medwedew hat den Bau eines 400 Meter hohen Wolkenkratzers in St. Petersburg offenbar gekippt. /


Die Stadt am Finnischen Meerbusen hatte die Kritik der Denkmalschützer zurückgewiesen. Gouverneurin Matwijenko hatte erklärt, dass St. Petersburg sich für den Welterbe-Titel nichts kaufen könne. Er sei nur ein «schönes Schleifchen».
Sich an internationale Vereinbarungen halten
Der Präsident habe nun aber angeordnet, sich an internationale Vereinbarungen zum Kulturerbe zu halten, sagte der Leiter der russischen Denkmalschutzbehörde, Alexander Kibowski.
Die Petersburger Regierung hatte den 400-Meter-Turm als neues Machtsymbol Russlands genehmigt, obschon im alten Stadtkern die maximale Gebäudehöhe bei 40 Metern liegt.