Dieses Jahr sei das entscheidende für die Zukunft Afghanistans, sagte der neue britische Premierminister David Cameron bei einem überraschenden Besuch in Kabul. Grossbritannien werde deshalb zusätzlich 67 Millionen Pfund (rund 112 Millionen Franken) für seine Truppen zur Verfügung stellen.
Bei seinem Besuch traf Cameron unter anderem mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai zusammen. In Gesprächen sei man sich einig gewesen, dass es Fortschritte dabei gebe, Al-Kaida aus Afghanistan zu vertreiben und gleichzeitig den Interessen der Terrorgruppe in Pakistan zu schaden.
Politische Lösungen müssen gefunden werden
Cameron begrüsste die Bemühungen Kabuls, die Taliban stärker in die Regierungspolitik einzubinden. Neben dem militärischen Kampf gegen Extremisten müssten auch politische Lösungen gefunden werden.
David Cameron will die Geldmittel für Afghanistan erhöhen. /


«Unser vorrangiger Fokus muss darauf liegen, den Afghanen und Afghanistan zu helfen, Kontrolle über die eigene Sicherheit und das eigene Schicksal zu übernehmen», sagte Cameron. Der Einsatz sei für Grossbritannien die wichtigste aussenpolitische Angelegenheit, auch mit Blick auf die eigene nationale Sicherheit.
Der Besuch war der erste Camerons seit seinem Amtsantritt im Mai. Cameron hatte wenige Stunden nach Übernahme des Amtes angekündigt, die Lösung des Konfliktes in Afghanistan ganz nach oben auf seine Prioritätenliste zu setzen. Karsai hatte im Mai Grossbritannien besucht. Das Königreich hat derzeit rund 10'000 Soldaten in Afghanistan.