«Wir sehen keine Veränderung der Situation», erklärte der Kommissionsprecher weiter. Die Ratingagentur Moody's hatte die Kreditwürdigkeit des finanziell schwer angeschlagenen Landes am Montag auf Ramschstatus herabgestuft. Als Grund nannte sie die negativen Folgen der Sparmassnahmen auf das Wirtschaftswachstum. Dieser Schritt schickte die Gemeinschaftswährung Euro weiter auf Talfahrt.
Olli Rehn kritisierte die Ratingagentur Moody's
EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn kritisierte die Ratingagentur Moody's für ihre Herabstufung Griechenlands. Der Zeitpunkt sei «erstaunlich und unglücklich» gewesen, sagte Rehn.
Die Entscheidung der Ratingagentur berücksichtige nicht die aktuelle Entwicklung des Landes.
Zu grosse Risiken gingen für das schuldengeplagte Griechenland aus, erklärte Moody's.
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Damit werde die Debatte über die Rolle und Aufgaben der Ratingagenturen wieder angeheizt.
Moody's ist nach Standard & Poor's die zweite Agentur, die Griechenlands Staatsanleihen als hochspekulativ einstufte. Damit schürte sie an den Finanzmärkten erneut Zweifel an einer schnellen Gesundung der Euro-Zone.
Die Ratingagentur Fitch erwartet hingegen nicht, dass die griechische Schuldenkrise auf andere südeuropäische Länder übergreift.
Zusätzlicher Abschlag fällig
Nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands durch Moody's hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Anforderungen für die Hereinnahme griechischer Staatspapiere als Sicherheit verschärft. Es werde ein zusätzlicher fünfprozentiger Abschlag auf Hellas-Bonds fällig, wenn Banken diese als Sicherheiten für Zentralbankgeld geben wollten, sagte ein EZB-Sprecher auf Anfrage von Reuters.
Griechenland sucht inzwischen chinesische Investitionen. So soll die Kooperation mit den Asiaten im Gütertransport per Schiff weiter ausgebaut werden.