Sein Gegenkandidat von den Grünen, Antanas Mockus, kam auf 27,5 Prozent. Santos tritt sein neues Amt am 7. August an. In seiner Siegesrede in der Hauptstadt erklärte Santos, sein Sieg sei auch ein Triumph Uribes. Dieser durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren.
Santos versprach, Uribes Politik fortzusetzen. Den FARC-Rebellen drohte er ein noch härteres Vorgehen an. «Die Zeit der FARC ist abgelaufen», sagte Santos. Gespräche werde es nur geben, wenn die Rebellen ihre Waffen niederlegten.
Beziehung zu Nachbarstaaten verbessern
Zugleich markierte er vorsichtige Distanz zu Uribe, unter anderem in der Aussenpolitik.
Juan Manuel Santos wird Nachfolger von Alvaro Uribe. /


Santos versprach, die Beziehungen zu den verfeindeten Nachbarn Venezuela und Ecuador zu verbessern. Santos selbst hatte als Verteidigungsminister ein FARC-Lager in Ecuador bombardieren lassen und damit die Eiszeit heraufbeschworen.
Weiter versprach er einen entschlossenen Kampf gegen die Armut und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Unter Uribes neokonservativer Politik hatte sich die Kluft zwischen Arm und Reich vergrössert. 50 Prozent der Kolumbianer leben in Armut.
Von Landbevölkerung unterstützt
Santos punktete auch mit seiner politischen Erfahrung als Handels-, Finanz- und Verteidigungsminister. Der Wirtschaftswissenschafter stammt aus einer Oberschichtfamilie in Bogotá. Diese ist unter anderem Miteigentümerin der grössten Zeitung «El Tiempo».
Sein Grossonkel Eduardo Santos war von 1938 bis 1942 ebenfalls Präsident. Trotz seiner Herkunft wird Juan Manuel Santos vor allem von ärmeren Bürgern und der Landbevölkerung unterstützt.
Geringe Wahlbeteiligung
300'000 Uniformierte sorgten für einen eher ruhigen Ablauf der Wahl. Dennoch wurden nach Behördenangaben mindestens 17 Menschen - elf Sicherheitskräfte und sechs FARC-Rebellen - getötet.
Die Wahlbeteiligung lag bei nur 40 Prozent. Meinungsforscher machten den Regen, die Fussball-WM und die Tatsache dafür verantwortlich, dass viele Wähler mit Santos' Sieg gerechnet hatten.