Das Bundesamt für Statistik (BFS) geht von einer Jahresteuerung von rund 1,1 Prozent aus. Im vergangenen Jahr waren die GAV-Löhne noch um 2,6 Prozent gestiegen, wie es in der BFS-Mitteilung vom Freitag heisst. Die Statistik berücksichtigt GAV, denen mindestens 1500 Personen unterstellt sind.
Insgesamt wurde zwischen den Sozialpartnern über 57 GAV verhandelt, denen 935'100 Personen angeschlossen sind. Bei 21 GAV resultierte keine generelle Lohnerhöhung, oder die Verhandlungspartner einigten sich auf tiefere Löhne.
GAV-Löhne um 0,4 Prozent gestiegen
In der Industrie (sekundärer Sektor) stiegen die GAV-Löhne im Schnitt um 0,4 Prozent und im Dienstleistungssektor (tertiärer Sektor) um 1,0 Prozent. Stark erhöhten sich beispielsweise die Löhne von Angestellten in der Telekombranche (+1,4 Prozent), in der Bekleidungsindustrie (+1,2 Prozent) oder im Gesundheits- und Sozialwesen (+1,1 Prozent).
Die GAV-Angestellten verdienen 2010 unter dem Strich weniger Lohn. /


Schlusslicht bildet unter Anderem die Medizinaltechnik-, Präzisionsinstrumente- und Uhrenbranche, in der die GAV-Löhne unverändert blieben.
0,3 Prozent der Lohnerhöhung wurden generell und 0,4 Prozent individuell beschlossen, wie es weiter heisst. Damit wurde in diesem Jahr zum ersten Mal seit 1999 mehr als die Hälfte der Erhöhung nicht gleichmässig an alle Angestellte verteilt (Vorjahr: 28 Prozent individuell).
Generelle Lohnerhöhungen
Im sekundären Sektor gab es fast ausschliesslich generelle Lohnerhöhungen, während im tertiären Sektor weniger als ein Drittel des zusätzlichen Lohns allen Angestellten gewährt wurde.
Wie das BFS weiter mitteilte, stiegen die GAV-Mindestlöhne dieses Jahr im Schnitt um 0,7 Prozent. Im primären Sektor (vor allem Landwirtschaft) erhöhten sie sich um 0,1 Prozent und im sekundären und tertiären je um 0,7 Prozent.
Am stärksten stiegen die tiefsten Löhne im Verlags- und Druckgewerbe (+3,4 Prozent), im Grosshandel (+2,8 Prozent), in der Medizinaltechnik-, Präzisionsinstrumente- und Uhrenbranche (+2,6 Prozent) und im Detailhandel (+1,6 Prozent). Unverändert blieben die Mindestlöhne etwa auf dem Bau und im Gastgewerbe.