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Brasilien gegen seinen Lieblingsgegner ChileStatistik schiesst keine Tore. Das muss heute abend im Ellis Park von Johannesburg die Hoffnung der Chilenen sein, die im Achtelfinal um 20.30 Uhr gegen ihren südamerikanischen Rivalen Brasilien zu bestehen haben, gegen den sie bisher fast immer verloren.fkl / Quelle: Si / Montag, 28. Juni 2010 / 07:54 h
Die Bilanz könnte niederschmetternder fast nicht sein. In 65 Länderspielen gegen den fünffachen Weltmeister verlor Chile 46 Mal, Siege resultierten ganze 7 an der Zahl. Was erschwerend hinzu kommt: In den letzten fünf Jahren spielte man sieben Mal gegeneinander, und sieben Mal zogen die Chilenen geschlagen vom Platz, bei einem Torverhältnis von 3:26. In der Qualifikation zur laufenden WM siegte Brasilien zuhause 4:2, auswärts 3:0. Auch die WM-Bilanz spricht gegen Chile. 1962 an der Heim-WM gab es ein 2:4 in den Halbfinals, 1998 in den Achtelfinals ein 1:4.
«Es scheint, dass unser Leiden in den Genen steckt», schrieb die chilenische Tageszeitung La Nacion. Ivan Zamorano, einst Torproduzent beim FC St. Gallen und später Stürmerstar bei Real Madrid, versucht seinen Landsleuten Mut zu machen: «Ich glaube, die Jungs sind bereit. Träumen darf man immer.» Mit der Qualifikation in der Schweizer Gruppe hat die Mannschaft jedenfalls ihr primäres Ziel erreicht. Gegen Brasilien muss sie nicht gewinnen, sie darf es.
Chile mit neuer Abwehr Chiles argentinischer Coach Marcelo Bielsa lässt, die Schweiz hat es erlebt, ständig nach vorne spielen. Den Rückwärtsgang scheint er nicht zu lieben. Gegen Brasilien muss er ihn aber wohl vermehrt einlegen. Robinho erwartet die Chilenen. /
Doch gerade in der Abwehr gibt es personelle Probleme. Gary Medel und Abwehrchef Waldo Ponce fehlen wegen ihrer zweiten Gelben Karten, die Defensive muss komplett umgebaut werden. Immerhin kehren Spielmacher Matiaz Fernandez und Carlos Carmona, der Abräumer im Mittelfeld, zurück ins Team. Carmona wird sich wahrscheinlich Brasiliens Kaka, der nach einer Spielsperre ebenfalls wieder zur Verfügung steht, annehmen. Der völlig losgelöste Fussball-Samba, den die Fans traditionell von Brasilien erwarten, ist in der Vorrunde ausgeblieben, und vermutlich wird es ihn unter Trainer Dunga auch in den restlichen Spielen dieser WM nicht geben. Das 'Jogo Bonito', das schöne Spiel, interessiert den Pragmatiker nicht. Dunga vertraut seiner starken Defensive, dem Prunkstück des aktuellen Teams, und den schnellen Kontern. Da kommt natürlich ein Gegner wie Chile, sollte er ein weiteres Mal die Offensive forcieren, wie massgeschneidert. «Dunga ist ein Supertyp» «Selbst wenn wir gewinnen, habe ich Probleme; weniger zwar, aber ich habe sie», macht sich Dunga keine Illusionen. Aber er zieht seine Linie durch. Giovane Elber, früher bei GC und später bei Bayern München prominente Sturmspitze, findet das als einer der wenigen Brasilianer gut: «Die Presse kritisiert ihn zu viel. Dunga ist ein Fuchs, ein Supertyp.» Neben Kaka wird Dunga gegen Chile in der Offensive auch wieder auf Robinho zählen, der wegen muskulärer Probleme zuletzt fehlte. «Robinho kann mit seinen Dribblings den Unterschied ausmachen», meint der Coach. Beim ziemlich tristen und überhart geführten 0:0 gegen Portugal, Brasiliens erstem torlosen WM-Gruppenspiel seit 1978, hat er ihn vermisst. Ersetzen muss er den am Knöchel verletzten Felipo Melo, im defensiven Mittelfeld mangelt es ihm aber nicht an Alternativen.
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