«Mir ist es wichtig, Verbindungen zu schaffen: zwischen Jung und Alt, zwischen Menschen aus Ost und West, Einheimischen und Zugewanderten, Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Arbeitslosen, Menschen mit und ohne Behinderung», sagte der 51-Jährige in seiner Antrittsrede.
Dazu müssten jedoch gegenseitige Vorurteile, Bequemlichkeiten und Anspruchsdenken überwunden werden. Es gebe in Deutschland noch viel zu wenige Erfolgsgeschichten von Einwanderern.
«Wann wird es selbstverständlich sein, dass jemand mit den gleichen Noten die gleichen Aussichten bei einer Bewerbung hat, egal, ob er Yilmaz heisst oder Krause?», fragte Wulff. Es gehe darum, wo einer hinwolle, nicht wo er herkomme - und was die Menschen verbinde, nicht was sie trenne.
«Unsere Vielfalt ist zwar manchmal auch anstrengend, aber sie ist immer Quelle der Kraft und der Ideen und eine Möglichkeit, die Welt aus unterschiedlichen Augen und Blickwinkeln kennenzulernen», betonte Wulff.
«Grosse Verantwortung»
Wulff plädierte zudem für ein starkes Engagement der Bürgerinnen und Bürger bei den politischen Aufgaben.
Will Brücken bauen, Christian Wulff. /


Er würdigte auch die Partnerschaft von Arbeitgebern und Gewerkschaften. Jetzt sei es wichtig, dass sich Ereignisse wie die Wirtschaftskrise nicht wiederholten. Die Verursacher müssten zur Verantwortung gezogen werden.
Wulff nannte seinen Amtsantritt einen bewegenden Moment. «Er erfüllt mich mit Freude und Ernst, mit Zuversicht und Demut», sagte er. «Ich weiss um die grosse Verantwortung, die das Amt des Bundespräsidenten mit sich bringt. Ich bin dankbar dafür, nun in diesem Amt dienen zu dürfen - Deutschland und den Deutschen und allen Menschen, die hier leben.»
Dank an Gegenkandidaten
Zugleich dankte Wulff seinen Gegenkandidaten bei der Wahl des Staatsoberhauptes am vergangenen Mittwoch, dem von SPD und Grünen aufgestellten früheren DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck und der von der Linken nominierten Luc Jochimsen.