«Wir haben ein ernstes Problem mit den Politikern, und wir sind hier, um es zu lösen», sagte der Direktor der Internationalen Aids-Gesellschaft und Konferenzpräsident, Julio Montaner, bei der Eröffnung vor Journalisten.
Viele Teilnehmer beklagten, dass nur wenige Spitzenpolitiker zum Kongress gekommen seien. Vor allem viele osteuropäische Regierungen hätten eine völlige Gleichgültigkeit gegenüber dem Kongress gezeigt, erklärte Montaner. Es scheine, dass die Politiker das Interesse verloren und vergessen hätten, dass sie einmal ein Versprechen gemacht haben.
Rasche Behandlung
Mit einer Studie zur Behandlung von HIV-Patienten gab ein Expertengremium die Stossrichtung der Konferenz vor. Die Empfehlung der US-Forscher, wesentlich früher als bisher mit antiviralen Behandlungen zu beginnen, dürfte einer der Schwerpunkte der Konferenz sein.
Die Forscher präsentierten in Wien die Ergebnisse einer in der US-Fachzeitschrift «Journal of the American Medical Association» (JAMA) veröffentlichten Studie.
Organisator Gery Keszler begrüsst seine Gäste zum Life Ball 2010. /


Danach senkt eine Behandlung von HIV-Patienten noch vor Auftreten erster Symptome langfristig die Sterberate.
Eine zeitigere Behandlung mit Virenhemmern stellt viele Länder jedoch vor Herausforderungen. Nach Schätzungen des UNO-Aidsprogramms (UNAIDS) werden in diesem Jahr rund 25 Milliarden Dollar im Kampf gegen Aids benötigt. Derzeit fehlen dazu einer Analyse des US-Magazins «Science» zufolge allerdings 11,3 Milliarden Dollar.
Brennpunkt Osteuropa
In Wien tagen bis Freitag mehr als 20'000 Forscher, Ärzte, Politiker und Vertreter von Organisationen.
Weltweit sind derzeit sind mehr als 33 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Jährlich sterben rund zwei Millionen Menschen an der Krankheit. Zwei Drittel der weltweit mit HIV Infizierten leben in Afrika südlich der Sahara.
Ein weiteres Thema der Konferenz ist die hohe Zahl der HIV-Infizierten in Osteuropa und Zentralasien.