Die Räumung des Gebietes in Villersexel im Département Haute-Saône habe nicht stattgefunden, weil die Roma in der Nacht zu Samstag abgereist seien, sagte ein Vertreter der Gendarmerie in Vesoul.
Ein Gericht hatte auf Antrag der Ortschaft Villersexel angeordnet, dass die Roma ihre dortige Wohnwagensiedlung bis Samstag um 09.00 Uhr räumen müssten. Bei Zuwiderhandeln drohte die Präfektur von Haute-Saône eine gewaltsame Räumung durch die Polizei an.
Mittel zur Zwangsräumung wären da gewesen
«Wir haben alle Mittel vorbereitet, um sie zum Aufbruch zu zwingen», hatte Präfekt Eric Freysselinard gesagt.
Staatschef Nicolas Sarkozy kündigte an, allgemein schärfer gegen straffällige Ausländer vorzugehen. /


Dazu gehörten Spezialeinsatzkräfte der französischen Polizei und Abschleppwagen.
Die Roma hatten mit ihren etwa 50 Wohnwagen am Montag in Villersexel Station gemacht und wollten ursprünglich bis Sonntag bleiben. Die französische Regierung hatte am Mittwoch nach einem Spitzentreffen im Elyséepalast angekündigt, entschiedener gegen illegale Roma-Siedlungen vorzugehen.
Zustimmung aus dem Hause Le Pen
Roma aus Bulgarien und Rumänien würden nach Gesetzesverstössen «nahezu umgehend» in ihre Heimatländer abgeschoben. Staatschef Nicolas Sarkozy kündigte überdies an, allgemein schärfer gegen straffällige Ausländer vorzugehen.
Die rechtsextreme Partei Front National (FN) forderte Sarkozy auf, seine Ankündigungen konsequent umzusetzen. Dies beinhalte «die tatsächliche und endgültige Abschiebung von straffälligen Ausländern», einen sofortigen Einwanderungsstopp und eine grundlegende Reform des Staatsbürgerschaftsrechts, erklärte FN-Vizechefin Marine Le Pen am Samstag in Paris.
Sozialisten, Grüne und Kommunisten hatten Sarkozys Regierung eine fremdenfeindliche und rassistische Politik vorgeworfen.