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ÖBB vergreift sich auf Facebook im TonIn einer Facebook-Gruppe, die sich kritisch zur Preiserhöhung des Sommertickets der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) äussert, hat sich ÖBB-Pressesprecher Thomas Berger im Rahmen der Online-Diskussion in die Nesseln gesetzt.fkl / Quelle: pte / Freitag, 6. August 2010 / 16:31 h
Auf die heftige und zum Teil auch niveaulose Kritik äusserte sich Berger zwar zumeist sachlich. Dennoch habe sich Berger «in der Hitze des Gefechts», wie er gegenüber pressetext bestätigte, leider auch manchmal im Ton vergriffen.
Konkret schrieb Berger etwa: «Wenn die Moderatoren in Form der kommunistischen Jugend in diesem Forum gratis Öffis fordern wollen, gerne. (...)». Mittlerweile entschuldigte sich Berger in der Facebook-Gruppe mit folgenden Worten: «Liebe Community. Irren ist menschlich. Asche auf mein Haupt. Mea culpa. Drei Zitate, die zu meiner Entschuldigung beitragen sollen. In der Hitze der Diskussion sind mir ein paar Sätze entfleucht, die hier nichts verloren haben.
«Die ÖBB mussten als eines der ersten Unternehmen in Österreich lernen, wie schnell sich Protest via Facebook formieren und organisieren kann». /
Es tut mir leid wenn ich hier irgendjemanden beleidigt habe - es war nicht meine Absicht. Für die Zukunft kann ich aber so etwas ausschliessen - ich bin lernfähig. Sorry.» «Formulierungen können knackiger sein» Gerald Bäck, Social-Media-Experte von Digital-Affairs, erklärt im Gespräch mit pressetext das Spannungsfeld Unternehmens-Kritik und äussert durchaus Verständnis für Berger: «Blogs, Facebook und generell Social Networks sind auch eine Gegenbewegung zum klassischen Medienbetrieb. Das heisst, die Sprache dort orientiert sich eher am Gesprochenen als am Schriftlichen. Formulierungen können dann auch schon mal etwas knackiger und direkter ausfallen. Dafür wird man mittel- und langfristig auch authentischer beim Kunden bzw. den Stakeholdern wahrgenommen.» In Social Networks ist der Dialog, der von Unternehmen unbedingt aufgenommen und fortgeführt werden muss, letztlich die harte Währung, ist Bäck überzeugt. «Die ÖBB mussten als eines der ersten Unternehmen in Österreich lernen, wie schnell sich Protest via Facebook formieren und organisieren kann». Initiatoren zu Gespräch eingeladen Berger betonte gegenüber pressetext ausserdem, dass man vor ein paar Tagen die Initiatoren der Gruppe zu einem Gespräch eingeladen hatte und einen Kompromiss in Form eines verbilligten Sommertickets ab 15. August und einer Garantie, dass das Sommerticket im Jahr 2011 nicht nochmal teurer wird, geschlossen hat. Für Bäck ist eine derartige Strategie in Österreich selten zu sehen. «Die meisten heimischen Unternehmen würden von einem derartigen Protest wenig mitbekommen, weil Facebook leider immer noch auch von grossen Unternehmen ignoriert wird.» Wichtig ist laut Bäck letztlich, dass die Kommunikation in Social Networks in einer Gesamtstrategie eingebettet ist.
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