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Unternehmer mit Führungserfahrung gesuchtDie Frage der Woche lautet: Das Kandidaten-Karussell für die Bundesratswahl dreht wieder. Stellen Sie sich vor, der Bundesrat würde ganz neu besetzt. Schlagen sie drei Politiker anderer Parteien vor und erklären Sie, warum diese gute Bundesräte wären. Heute der Beitrag von Brenda Mäder, Präsidentin der Jungfreisinnigen Schweiz.von Brenda Mäder / Quelle: news.ch / Dienstag, 17. August 2010 / 14:50 h
Für mich ist nicht alleine qualifizierend, dass eine Person einer Partei angehört, die noch nicht im Bundesrat vertreten ist. Die Auswahl, wer von diesen Parteien für mich der Wunsch-Bundesart wäre, wäre wohl sehr willkürlich. Schliesslich ist die Auswahl an Politikern, denen ein solches Amt zugetraut werden darf, gross und mit hoher Wahrscheinlichkeit sind mir nicht alle bekannt. Zudem gibt es mehr als drei Parteien, die momentan nicht im Bundesrat vertreten sind.
Wenn also der Bundesrat Personen aus Nicht-Regierungsparteimitgliedern zu ergänzen wäre, spinne ich die Frage gerne weiter: Sind dann nicht auch Parteilose mögliche Kandidaten? Man könnte sich, falls der Bundesrat um Mitglieder neben Vertretern der grossen Parteien zu erweitern ist, einen alternativen Evaluationsprozess vorstellen.
So könnte ein Stellenprofil, aktuell für Verkehrs- und Finanzminister, erstellt werden. Daraufhin würden Bewerbungen ausgewiesener Persönlichkeiten gesammelt. Ein Büro, beispielsweise die Parlamentsdienste, müssten dabei in einer ersten Triage die Spasskandidaturen und jene, die nicht über die notwendigen Kompetenzen verfügen, herausfiltern. Danach könnte transparent und einheitlich publiziert werden, wer über welche Erfahrungen und Fähigkeiten verfügt und daher auf das Stellenprofil passt.
Es wäre interessant zu sehen, wer sich auf eine solche Stelle bewirbt! Ein ehemaliger Finanzchef eines Grossunternehmens etwa würde die besten Voraussetzungen für den Posten des Finanzministers mitbringen.
«Vielleicht würde auch der eine oder andere Headhunter noch ein Dossier eines Mandanten einreichen.» /
„Wenn also der Bundesrat Personen aus Nicht-Regierungsparteimitgliedern zu ergänzen wäre, spinne ich die Frage gerne weiter: Sind dann nicht auch Parteilose mögliche Kandidaten?“ /
Auch Kandidaturen von Chefs von Bundesämtern, Regierungsräten oder weiteren Wirtschaftsführern müssten eine Prüfung unterzogen werden. Vielleicht würde auch der eine oder andere Headhunter noch ein Dossier eines Mandanten einreichen. Da die Wahl vom Parlament vorgenommen wird, kann auch ein Parteiloser ebenfalls die Interessen diverser Parteien vertreten. Das würden die einzelnen Fraktionen in Hearings bestimmt evaluieren können. Weshalb jemand als guter Bundesrat eingeschätzt wird, würde dann den Anforderungskriterien in einem Stellenprofil entsprechen. Dies wären beispielsweise Fachkompetenz, Integrität, Innovation, Teamfähigkeit, Verhandlungsgeschick und Auftreten. Im aktuellen politischen Umfeld gebe ich einer Person mit einem unternehmerischen Hintergrund und Führungserfahrung sehr gute Chancen. Schliesslich ist das Bundesratsgremium mit Personen, die in erster Linie Politiker sind, bereits sehr gut bestückt. Auch eine integrierende Persönlichkeit, die nicht sich selbst, sondern den Lösungsfindungsprozess, Fairness und das Gremium in den Vordergrund rückt und dabei eine hohe Glaubwürdigkeit ausstrahlt, wünschen sich bestimmt viele. Die Wunschliste ist natürlich immer lang, aber diese Kriterien erachte ich für die Neubesetzung – egal, ob nun Parteilose, Kleinparteien oder in der „klassischen“ Form gewählt – als ausschlaggebend.
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