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Roma-Abschiebung in Frankreich steht bevorToulon - Nach der Räumung von dutzenden Roma-Siedlungen will Frankreich am Donnerstag eine erste Gruppe von Betroffenen nach Rumänien und Bulgarien abschieben. Die bulgarische Oppositionszeitung «Sega» warf Frankreich «die grössten Massendeportation seit dem Zweiten Weltkrieg» vor.bang / Quelle: sda / Dienstag, 17. August 2010 / 21:24 h
In den vergangenen zwei Wochen habe die Polizei bereits 51 illegale Lager aufgelöst, sagte Innenminister Brice Hortefeux am Dienstag im südfranzösischen Toulon. Erst am Dienstagmorgen hätten Beamte eine Siedlung mit 84 Roma im Grossraum Paris geräumt. In wenigen Tagen werde ein Lager in der Hafenstadt Marseille aufgelöst.
Bis Monatsende würden rund 700 Roma «in ihre Heimat» zurückgebracht, kündigte der Minister an. Eine erste Abschiebung ist demnach am Donnerstag geplant, eine weitere Gruppe Roma werde kommende Woche in ihre Heimatländer zurückgebracht. Weitere Ausweisungen solle es Ende September geben.
Einwanderungsminister Eric Besson: «Die Roma werden mit normalen Linienflügen nach Bulgarien und Rumänien gebracht». /
Aussenminister verlangt Individuelle Prüfungen Einwanderungsminister Eric Besson sagte, dass die Regierung keine Sonderflüge einsetzen werde, sondern dass die Roma mit normalen Linienflügen nach Bulgarien und Rumänien gebracht würden. Als «Mitglieder der Europäischen Union» könnten sie dann allerdings wieder nach Frankreich zurückkommen, räumte der Minister ein: «So ist das Gesetz.» Der rumänische Aussenminister Teodor Baconschi rief Frankreich erneut auf, Roma nicht «kollektiv» und «aufgrund ethnischer Kriterien» auszuweisen. Dies verletze EU-Gesetze zur Bewegungsfreiheit und laufe der «strategischen Partnerschaft» zwischen Rumänien und Frankreich zuwider, sagte der Minister gemäss der rumänischen Nachrichtenagentur Mediafax. Eine Ausweisung dürfte nur nach individueller Prüfung jedes Einzelfalls erfolgen. Die bulgarische Zeitung «Sega» kritisierte Frankreich in einem Leitartikel scharf. «Alles ist bereit für die umfangreichste Deportation Europas seit dem Zweiten Weltkrieg», hiess es in dem Text. Tausende Menschen seien davon betroffen.
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