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Brasilien-Wahl: Auf Lula dürfte Parteigenossin folgenRio de Janeiro - Die Brasilianer haben am Sonntag über die Nachfolge des populären Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva abgestimmt. Als grosse Favoritin galt Lulas Kandidatin, die 62-jährige Dilma Rousseff. Die Ex-Guerillakämpferin wäre die erste Frau an der Spitze des südamerikanischen Staates.fkl / Quelle: sda / Sonntag, 3. Oktober 2010 / 08:05 h
Fraglich schien lediglich, ob Rousseff bereits den ersten Durchgang für sich entscheiden würde oder ob es zu einer Stichwahl kommt. Nach einer am Samstag veröffentlichten Umfrage konnte Rousseff mit 51 Prozent der gültigen Stimmen rechnen und ihr schärfster Rivale, São Paulos Ex-Gouverneur, der Sozialdemokrat José Serra, mit 31 Prozent.
Entscheidend war das Abschneiden der grünen Kandidatin Marina Silva. Lulas Ex-Umweltministerin lag zuletzt bei 17 Prozent. Die sechs weiteren Kandidaten konnten insgesamt nur mit einem Prozent der Stimmen rechnen. Rousseff brauchte für einen Sieg im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent. Das Ergebnis sollte noch in der Nacht zum Montag vorliegen.
Sollte Rousseff die absolute Mehrheit im ersten Durchgang verfehlen, sind für den 31. Oktober Stichwahlen angesetzt.
.Dilma Rousseff werden gute Chancen zugestanden, schon im ersten Wahlgang das Amt des abtretenden Präsidenten Lula da Silva zu übernehmen /
Spätestens dann dürfte ihr der Sieg sicher sein. Die ersten Wahllokale öffneten um 08.00 Uhr (12.00 Uhr MESZ). Wegen der Grösse des Landes gibt es drei verschiedene Zeitzonen. Die letzten Wahllokale sollten um 23.00 Uhr MESZ schliessen, mit ersten Ergebnissen wird wenige Stunden später gerechnet. Keine Zwischenfälle Zu Zwischenfällen kam es in den ersten Stunden der Stimmabgabe nicht. In Rio de Janeiro, das eine hohe Kriminalitätsrate besitzt, waren 27'000 Polizisten im Einsatz. In Brasilien besteht Wahlpflicht für die möglichen 135 Millionen Wahlberechtigten. Die Brasilianer wählten am Sonntag auch die Gouverneure und Abgeordneten ihrer Bundesstaaten und stimmten über die Zusammensetzung eines Teils des Parlaments ab. Rousseff gab in einer Schule in Porto Alegre ihre Stimme ab. Systematisch Nachfolgerin aufgebaut Lula selbst durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Er hatte Rousseff 2005 zur Kabinettschefin gemacht und baute sie systematisch zu seiner Nachfolgerin auf. Im brasilianischen Politikbetrieb erarbeitete sich die frühere Guerilla-Kämpferin einen harten Ruf. Um sie beim Volk bekannter zu machen, präsentierte Lula seine Kandidatin etwa als federführend bei einem grossen Investitionsprogramm und zeigte sich auch sonst häufig öffentlich mit ihr an seiner Seite.
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