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Kein Entscheid in Brasilien - Rousseff muss in StichwahlSão Paulo - Brasilien entscheidet erst am 31. Oktober über die Nachfolge des scheidenden Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva. Seine Favoritin Dilma Rousseff erhielt zwar bei der Präsidentschaftswahl die meisten Stimmen, verpasste aber die erforderliche Mehrheit von über 50 Prozent.bert / Quelle: sda / Montag, 4. Oktober 2010 / 07:29 h
Rousseff muss sich in vier Wochen dem Oppositionsführer José Serra in der Stichwahl stellen. Für Lula und Rousseff war das Ergebnis ein deutlicher Dämpfer. Nach Auszählung von mehr als 97 Prozent der Stimmen lag die linke Regierungskandidatin bei 46,52 Prozent.
Auf ihren Herausforderer, den Ex-Gouverneur von São Paulo, Serra, entfielen 32,78 Prozent. Als eigentliche Gewinnerin der Wahl gilt die grüne Ex-Umweltministerin Marina Silva, die ihren Stimmenanteil im Vergleich zu vorherigen Umfragen auf 19,56 Prozent nahezu verdoppeln konnte. In den kommenden Wochen wird es entscheidend davon abhängen, ob und welchen Kandidaten sie und ihre Partei im Wahlkampf unterstützen.
Lula durfte am Sonntag nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten und übergibt seinem Nachfolger am 1. Januar 2011 das Amt.
Dämpfer für Favoritin Dilma Rousseff. /
Umfragen hatten Lulas Parteigenossin Rousseff zuletzt stets über 50 Prozent gesehen. Allerdings könnte ihrem Ansehen ein Korruptionsskandal um ihre Nachfolgerin im Amt der Kabinettschefin geschadet haben. Ihre frühere Vertraute Erenice Guerra hatte nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft mitten im Wahlkampf vor rund zwei Wochen ihren Rücktritt erklären müssen. Erneute Stichwahl für Serra Lula hatte sich massiv in den Wahlkampf eingeschaltet. José Serra steht nun am 31. Oktober zum zweiten Mal in seiner Karriere in einer Stichwahl fürs Präsidentamt. 2002 hatte er die zweite Runde verloren - damals gegen Amtsinhaber Lula. Insgesamt waren am Sonntag mehr als 135 Millionen Wahlberechtigte in Brasilien zur Stimmabgabe aufgerufen. Sie wählten auch alle 513 Abgeordneten des Bundesparlamentes, 54 von 81 Senatoren, alle Gouverneure der 26 Bundesstaaten und des Hauptstadt-Distriktes Brasília und alle Regionalparlamente.
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