«Wir reparieren bereits seit rund zwei Jahren hier in der Schweiz einzelne Komponenten von Kampfflugzeugen der malaysischen Luftwaffe», sagte Berner. Nun mache man sich Gedanken, ob man in Malaysia eine Zweigniederlassung aufbauen solle. Auch Filialen in Brasilien und Chile stünden zur Diskussion.
Entschieden sei aber noch nichts, betonte Berner. Generell mache eine Zweigniederlassung nur dann Sinn, wenn die Ruag zusätzlich zum bestehenden Geschäft mit dem betreffenden Land weitere Geschäfte akquirieren könne.
Die Ruag-Abteilung Military Aviation besorgt schon heute für mehrere Länder den Unterhalt für militärische Flugzeugtypen, die auch von der Schweizer Armee betrieben werden.
Mit Aufträgen aus dem Ausland versuche man, das Gesamtvolumen aufrechtzuerhalten oder sogar auszudehnen, sagte Berner.
Ruag besorgt den Unterhalt für Kampfjets verschiedener Länder. /


«Heute erwirtschaften wir 35 Prozent unseres Umsatzes im Ausland.» Das Geschäft in der Schweiz sei dagegen eher rückläufig.
Auf die Frage nach der politischen Opportunität betonte Berner, alle Ausland-Geschäfte unterlägen dem Kriegsmaterialexportgesetz. Ausfuhren nach Malaysia, Brasilien und Chile seien zurzeit möglich. «Es stimmt, dass sich das je nach Situation ändern kann.»
«Höchst bedenklich»
Die Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA) hält die Malaysia-Pläne der Ruag für «höchst bedenklich», wie Sekretär Patrick Angele auf Anfrage sagte. Die Menschenrechtslage in Malaysia sei alles andere als stabil.
Die GSoA stehe den Expansionsstrategien der Ruag generell kritisch gegenüber. Schon andere bundeseigene Betriebe wie die Post und die Swisscom seien bei Ausland-Engagements auf die Nase gefallen. «Wirtschaftlich war das immer ein Desaster, eine Verschleuderung unserer Steuergelder.»