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«Zeichnungen eines Genies»: Michelangelo-SchauWien - Michelangelo als Zeichner: Diesem Aspekt des Renaissance-Genies widmet sich ab Freitag eine Ausstellung in der Wiener Albertina. Die erste und grösste Schau seit über 20 Jahren vereint mehr als 100 kostbare Blätter. Aber es gibt auch Debatten über ihre Echtheit.ht / Quelle: sda / Mittwoch, 6. Oktober 2010 / 18:50 h
Michelangelo Buonarroti (1475-1564) war ein Ausnahmekünstler, ein Genie, ein Meister des Details, der bei seiner Arbeit nichts dem Zufall überliess. Experten schätzen, dass der Italiener in seiner fast 75-jährigen Schaffensperiode mehr als 20'000 Zeichnungen angefertigt hat.
Heute sind nur noch rund 600 davon erhalten. Über 100 zeigt ab Freitag die Wiener Albertina in einer einmaligen Ausstellung - der weltweit grössten seit über 20 Jahren.
Körper im Fokus Viele seiner gezeichneten Entwürfe und Studien hatte der Renaissancemeister vor seinem Tod selbst zerstört. «Er wollte einfach nicht, dass sie in andere Hände fallen», sagte Kurator Achim Gnann am Mittwoch bei der Präsentation vor Journalisten.Michelangelo Buonarroti: «Männlicher Rückenakt». /
Die Exponate stammen nicht nur aus dem Bestand der Albertina, sondern aus den grössten Museen der Welt, darunter den Uffizien und der Casa Buonarroti in Florenz, dem Metropolitan Museum in New York, dem Londoner British Museum und dem Louvre in Paris. «Michelangelo - Zeichnungen eines Genies» ermöglicht einen faszinierenden Einblick in das Werk Michelangelos, wobei der menschliche Körper in all seinen Facetten das thematische Bindeglied bildet. Unter anderem sind in Wien die Entwürfe für die «Schlacht von Cascina» und die Vorzeichnungen für die berühmten Fresken in der Sixtinischen Kapelle sowie Projekte für die verschiedenen Päpste zu sehen, denen der Meister diente. Echtheits-Diskussion Ausgangspunkt für die Schau war auch die seit langem andauernde Diskussion über die Authentizität und Chronologie von Michelangelos Blättern, die erst vor wenigen Tagen gerade im deutschsprachigen Raum wiederaufgeflammt war. «Die Zweifler beschränken sich auf zwei oder drei Kunsthistoriker, man kann also nicht sagen, dass die Kunstgeschichtswelt gespalten ist», sagte der Kurator. «Wir bürgen mit unseren Namen und dem Namen des Hauses für das, was hier präsentiert wird.» Die Schau bleibt bis zum 9. Januar 2011 geöffnet.
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