Daran nahmen nach Angaben der Organisatoren knapp 50'000 Menschen teil, die Polizei sprach hingegen nur von rund 25'000. Erst Mitte September waren in Berlin rund 100'000 Menschen gegen die Atompolitik von Union und FDP auf die Strasse gegangen.
«Das ist ein Riesenerfolg für uns. Es ist das angekündigte und erwartete Erdbeben», sagte Marcus Greineder, Cheforganisator des Bündnisses «KettenreAktion Bayern».
Aus Berlin erklärte SPD-Chef Sigmar Gabriel zu der Münchner Protestaktion: «Das zeigt einmal mehr, dass die Bevölkerung die Lobbypolitik der Bundesregierung für die vier Atomkonzerne nicht einfach hinnimmt.»
AKWs dürfen länger laufen
Union und FDP hatten den zehn Jahre alten Atomausstieg von Rot-Grün im September aufgekündigt.
Union und FDP haben den zehn Jahre alten Atomausstieg von Rot-Grün im September aufgekündigt. (Symbolbild) /


Deshalb soll der letzte Atommeiler nun nicht vor dem Jahr 2036 vom Netz gehen.
Von der geplanten Laufzeit-Verlängerung sind auch fünf bayerische Atomkraftwerke betroffen - darunter der besonders umstrittene Meiler Isar 1, der bereits seit 1977 am Netz ist.
Ein breites Bündnis aus mehreren Parteien und Bürgerinitiativen hatte zu der Demonstration aufgerufen. Das Bündnis fordert eine Wende weg von der Atomkraft und hin zu erneuerbaren Energien.
In Bayern war die Münchner Aktion die grösste Anti-Atom-Demonstration seit der Kundgebung gegen die - damals noch geplante, später aber doch verworfene - atomare Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf im Jahr 1985. Damals hatten zwischen 30'000 und 50'000 Menschen in der bayerischen Landeshauptstadt gegen die Nutzung der Atomenergie protestiert.