Einem nach einer Rückenmarkverletzung teilweise Gelähmten seien in einer Klinik im US-Staat Atlanta Millionen von embryonalen Stammstellen gespritzt worden, berichtete die «Washington Post» am Montag.
Über den Ausgang des Versuchs im Shepherd Center wurde noch nichts bekannt. Als eine Gefahr beim Einsatz embryonaler Stammzellen sehen Experten die Entwicklung von Krebs. Der Versuch dient zunächst dazu, die Sicherheit der Methode zu prüfen.
Staatlich gefördert
Im Streit um die staatliche Förderung der Stammzellenforschung in den USA hatte Präsident Barack Obama unlängst einen Etappensieg errungen.
Erste klinische Tests mit menschlichen Stammzellen. (Archivbild) /


Ein Berufungsgericht hatte Ende September endgültig eine einstweilige Anordnung aufgehoben, mit der die öffentliche Finanzierung vorläufig gestoppt worden war.
Obama hatte kurz nach seiner Amtsübernahme eine Wende in der Forschungspolitik eingeleitet und von seinem Vorgänger Bush 2001 verfügte Beschränkungen bei der staatlichen Förderung der Forschung mit embryonalen Stammzellen aufgehoben. Bush hatte die Unterstützung auf 21 Stammzellenlinien beschränkt, die 2001 bereits existierten.
Obama lockerte Bestimmungen
Der US-Präsident hatte diese Bestimmung gelockert und die Gesundheitsbehörde angewiesen, neue Richtlinien auszuarbeiten. Sie erlaubten die Nutzung neuer Stammzellenlinien. Voraussetzung ist, dass sie von Embryonen stammen, die nach Fruchtbarkeitsbehandlungen in Kliniken ohnehin vernichtet worden wären.
Stammzellen sind Multitalente, die noch nicht genau für ihre spätere Aufgabe im Körper programmiert sind und sich in zahlreiche Zelltypen verwandeln können. Viele Forscher halten sie für geeignet, um aus ihnen in Zukunft Ersatzgewebe für Patienten etwa mit Alzheimer, Parkinson oder Herzinfarkt züchten.