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Zwei deutsche Journalisten im Iran festgenommenTeheran - Im Iran sind zwei deutsche Journalisten festgenommen worden, weil sie ein Interview mit dem Sohn der zum Tod durch Steinigung verurteilten Iranerin Sakine Mohammadi Aschtiani führten.fest / Quelle: sda / Montag, 11. Oktober 2010 / 22:23 h
Das bestätigte der iranische Staatsanwalt Gholam Hussein Mohseni Edscheie am Montag gegenüber örtlichen Medien. Offenbar handelt es sich bei den Festgenommenen um einen Fotografen und einen Reporter für ein Printmedium. Nach inoffiziellen iranischen Angaben sollen sie bei der Zeitung «Bild am Sonntag» arbeiten.
Das Interview hatte am Sonntagnachmittag im Büro von Aschtianis Anwalt stattgefunden, wie die in Deutschland lebende Sprecherin des Komitees gegen die Steinigung, Mina Ahadi, sagte. Ahadi nahm an dem Interview per Telefonkonferenz teil, als einer der Journalisten plötzlich «Was ist hier los?» gerufen und ihr dann gesagt habe, er müsse auflegen.
Kontakt abgebrochen
Seitdem habe sie weder die Journalisten, noch den Sohn von Aschtiani, noch den Anwalt erreichen können. Das Auswärtige Amt hatte bestätigt, Hinweisen auf eine Festnahme von deutschen Journalisten «mit Hochdruck» nachzugehen.
Sakine Mohammadi Aschtiani wurde im Mai 2006 wegen einer «unerlaubten Beziehung» zu zwei Männern verurteilt.
Die Journalisten machten eine Interview mit dem Sohn der verurteilten Frau. /
Zunächst wurde sie mit 99 Peitschenhieben bestraft. Später verurteilte ein Gericht sie wegen Ehebruchs und Mordes an ihrem Mann zum Tod durch Steinigung. Vollstreckung ausgesetzt Dies löste Proteste zahlreicher Regierungen und Menschenrechtsorganisationen aus. Im Juli 2010 setzte der Iran die Vollstreckung des Steinigungsurteils vorerst aus. Die 43 Jahre alte Mutter von zwei Kindern sitzt derzeit in einem Gefängnis. Im Fernsehen räumte sie eine aussereheliche Beziehung zum Cousin ihres Mannes ein, dem sie auch geholfen habe, ihren Ehemann 2006 zu töten. Sie habe das Opfer bewusstlos gemacht, der Cousin habe den Mord dann mit ihrer Billigung begangen. Inwieweit das Geständnis erzwungen wurde, ist unklar.
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