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Demonstration gegen maschinelle Sortierung der BriefpostBern - Über 1200 Briefträger aus der ganzen Schweiz haben am Samstagnachmittag in Bern an einer Kundgebung gegen das Projekt Distrinova der Schweizerischen Post teilgenommen. Die Briefträger befürchten, es werde zu einem massiven Stellenabbau führen.pad / Quelle: sda / Samstag, 23. Oktober 2010 / 17:59 h
Im Rahmen der Kundgebung auf der Berner Schützenmatte unterzeichneten die Briefträgerinnen und Briefträger eine Resolution an die Post-Spitze. Die Gewerkschaft Kommunikation fordert diese darin auf, vor der Umsetzung von Distrinova eine vertragliche Garantie für den Verzicht auf Kündigungen abzugeben.
Im Hinblick auf diese Garantie seien Verhandlungen über flankierende Massnahmen wie Arbeitszeitverkürzungen oder Altersteilzeitarbeit zu führen.
Die Gewerkschaft fordert auch den Erhalt von Vollzeitstellen in der Zustellung und den Verzicht auf die Bevorzugung von Unternehmen bei der Zustellung.
Hauptaussagen der Redner an der Kundgebung war, die Post müsse einen Service public leisten statt einen möglichst hohen Gewinn anzustreben. «Alles muss immer schneller werden und rentieren, rentieren, rentieren», beklagte sich Briefträger Arrigo Brühlmann aus dem Tessin vor den Teilnehmern.
«Es wird kaum Entlassungen geben» Die Schweizerische Post testet seit September in der Region St. Gallen, in der Innerschweiz und in Lausanne das Projekt Distrinova.Über 1200 Briefträger demonstrierten in Bern. (Symbolbild) /
Kernpunkt ist, dass in den Poststellen Maschinen statt Menschen die Briefe vorsortieren, welche die Briefträger dann zu den Häusern bringen. Das soll Zeit und Kosten sparen. Der Präsident der Gewerkschaft Kommunikation, Alain Carrupt, sprach am Samstag in Bern von Tausenden von gefährdeten Arbeitsplätzen, Zentralsekretär Heinz Suter von rund tausend. Ulrich Hurni von der Post-Konzernleitung sagte dazu nach der Kundgebung auf Anfrage, Distrinova könne zu einem Stellenabbau führen. Zuerst müssten nun einmal die Tests abgeschlossen werden. Erst im nächsten Jahr werde die Post Entscheide fällen und erst dann sagen können, wie viele Stellen betroffen seien. Eins sei klar, so der Distrinova-Projektverantwortliche: Das Projekt werde gestaffelt über mehrere Jahre eingeführt. «Man kann deshalb heute sagen: Falls es nicht zu einem massiven Mengenrückgang kommt, wird es kaum Entlassungen geben.» In der Schweiz gibt es rund 15'000 Briefträgerinnen und Briefträger.
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