436 Südkoreaner konnten am Samstag in einer tränenreichen Begegnung Familienmitglieder aus dem Norden wieder in die Arme schliessen. Die Südkoreaner trafen etwa 100 nordkoreanische Verwandte in einer Ferienanlage im Diamant-Gebirge des Nordens.
«Ich dachte, du seiest tot. Mutter hat dich so sehr vermisst», sagte der 61-jährige Lee Min Gwan laut Berichten südkoreanischer Medien seinem 90-jährigen Vater, Ri Jong Ryol, aus Nordkorea. Der dreitägigen Familienzusammenführung folgt eine zweite derartige Veranstaltung ab Mittwoch.
Die ersten Familienzusammenführungen gab es im Jahr 2000 als Zeichen der Annäherung der verfeindeten Länder. Seither konnten rund 20'000 Südkoreaner kurz ihre Angehörigen im Norden besuchen. Rund 80'000 Menschen warten noch auf eine solche Gelegenheit.
Verschärfte Spannungen zwischen Nord- und Südkorea
Die jüngsten Familienzusammenführungen fanden ungeachtet neuer Spannungen zwischen beiden Ländern statt.
Normalerweise ein unüberwindlichesn Hindernis, das Familien seit Jahrzehnten trennt: Innerkoreanische Grenze. /


Am Freitag lieferten sich nord- und südkoreanische Soldaten an der Grenze einen Schusswechsel. Nordkoreanische Grenzschützer hätten Schüsse auf einen Wachposten im Süden abgegeben, teilte das südkoreanische Militär mit.
In diesem Jahr hatten sich die Spannungen zwischen beiden Ländern verschärft. Hintergrund ist der Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffs im März. Der Süden wirft dem kommunistischen Norden vor, das Schiff versenkt zu haben. Bei dem Untergang kamen 46 Seeleute ums Leben.
Die Länder befinden sind seit dem Korea-Krieg offiziell noch im Kriegszustand. Ein Friedensvertrag wurde bisher nicht unterzeichnet.