Seoul erwiderte das Feuer und kündigte bei einem neuerlichen Angriff einen «enormen Gegenschlag» an. Bei dem rund einstündigen Gefecht an der umstrittenen Seegrenze zwischen beiden Staaten wurden gemäss südkoreanischen Militärangaben mindestens zwei Soldaten getötet.
Dutzende Häuser gerieten in Brand, auf Fernsehbildern war zu sehen, wie dichter schwarzer Rauch von der Insel aufstieg. Nach Militärangaben wurden 16 Soldaten und drei Zivilisten zum Teil schwer verletzt.
«Eine nordkoreanische Artillerie-Einheit hat um 14.34 Uhr (Ortszeit, 6.34 Uhr MEZ) Schüsse zur Provokation abgefeuert, und die südkoreanischen Truppen haben zur Selbstverteidigung sofort zurückgeschossen», sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul.
Südkoreanische Manöver
Gemäss Regierungsangaben hatte der Norden zuvor scharfe Kritik an Übungen der südkoreanischen Streitkräfte nahe der zwischen beiden Ländern umstrittenen Grenze im Gelben Meer geübt.
Das Gefecht begann südkoreanischen Angaben zufolge, nachdem die südkoreanischen Truppen trotz einer Warnung des Nordens ein Manöver in der Region fortsetzten.
Das Militär des kommunistischen Nordens drohte laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA mit weiteren Angriffen, sollte der Süden die Seegrenze «auch nur um 0,001 Millimeter» überschreiten.
Der südkoreanische Präsident Lee Myung Bak erklärte, «willkürliche Angriffe auf Zivilisten» würden nicht hingenommen.
Südkoreas Präsident Lee Myung Bak erklärte, «willkürliche Angriffe auf Zivilisten» würden nicht hingenommen. /


Zugleich forderte er, die Situation dürfe nicht eskalieren. Auf Yeonpyeong leben rund 1300 Menschen.
Scharfe Kritik
Der Angriff vom Dienstag rief scharfe Kritik der internationalen Gemeinschaft hervor. Er sei «zutiefst besorgt», erklärte UNO-Generalsekretär Ban, und rief zur «sofortigen Zurückhaltung» auf.
Das Weisse Haus forderte Nordkorea auf, seine «kriegerische Aktion» zu beenden und sich an das Waffenstillstandsabkommen zum Ende des Korea-Kriegs zu halten.
China, der bedeutendste Unterstützer der Führung in Nordkorea, rief zur Zurückhaltung auf. Auch Russland warnte vor einer Eskalation.