Im kommenden Jahr werden die Stromtarife für Haushalte und Gewerbe erneut steigen, für Private um rund 2 Prozent und für Unternehmen um 3 bis 4 Prozent. Daran ändere die Korrektur durch die ElCom nichts, sagte Sekretär Frank Rutschmann gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
Weil die ElCom die Senkung im Juni vorsorglich angeordnet habe, sei sie in die Tarife bereits eingerechnet worden. Je nach Wohnort und Stromversorger falle die Erhöhung unterschiedlich hoch aus.
Einige Eigentümer des Übertragungsnetzes und auch die nationale Stromnetz-Betreiberin Swissgrid haben nach Einschätzung der ElCom die deklarierten Kosten für die Netznutzung zu hoch angesetzt. Die Kosten werden nun um rund 18 Prozent oder 62 Millionen von 350 auf 288 Millionen Franken gekürzt, wie die ElCom mitteilte.
Allerdings zeigten die Untersuchungsresultate laut der ElCom, dass die Tarife noch mehr hätten gesenkt werden müssen. Diese Differenz werde die Stromtarife in den Jahren 2012 bis 2014 dämpfen, sagte Rutschmann dazu.
Vor Bundesgericht anfechtbar
Anfang Mai hatte Swissgrid angekündigt, dass die Nutzung des Stromnetzes 2011 um 8 Prozent teurer werde als 2010.
Im kommenden Jahr werden die Stromtarife für Haushalte und Gewerbe erneut steigen. /


Die Tarife der Swissgrid waren bereits in den vergangenen beiden Jahren jeweils heftig umstritten. Auch damals hatte die ElCom ein Veto eingelegt gegen die angekündigte Erhöhung.
Swissgrid ging - gemeinsam mit Stromproduzenten - mit Beschwerden beim Bundesverwaltungsgericht dagegen vor. Dieses kam zum Schluss, dass den Kraftwerken 2009 zu Unrecht 200 Millionen Franken für Systemdienstleistungen - Energiereserven für Ausfälle und Schwankungen - verrechnet wurden.
Auch diese Kosten seien in der Erhöhung für 2011 teilweise schon enthalten, sagte Rutschmann. Die nun verfügten Tarife können vor Bundesverwaltungsgericht angefochten werden. Rutschmann rechnet damit, dass die Branche die Verfügung anfechten wird. Allfälligen Beschwerden wurde die aufschiebende Wirkung im Voraus entzogen.
Ob Swissgrid Einsprache erheben wird, liess ihr Sprecher Thomas Hegglin am Montag offen. Das Dokument werde eingehend geprüft, bevor über das weitere Vorgehen entschieden werde.