Die Wehrpflicht soll aber in der Verfassung als Möglichkeit verankert bleiben. Sie könnte dann durch ein einfaches Gesetz jederzeit wieder in Kraft gesetzt werden. Bislang dauert der Wehrdienst für junge Männer noch sechs Monate. Es wurde allerdings nur ein kleiner Teil des Jahrgangs wirklich einberufen.
Guttenberg strebt zudem eine künftige Truppenstärke von 180'000 bis 185'000 Soldaten an. Dies trage den heutigen sicherheitspolitischen Voraussetzungen Rechnung, sagte er.
Der Verteidigungsminister strebt eine künftige Truppenstärke von 180'000 bis 185'000 Soldaten an. /


Derzeit umfasst die deutsche Armee knapp 250'000 Soldaten.
Termin umstritten
Der 1. Juli 2011 war von Guttenberg für das Aussetzen der Wehrpflicht vorgeschlagen worden. Vor allem aus den Bundesländern hatte es Widerstand gegen den Termin gegeben, weil eine Überlastung der Universitäten durch einen zusätzlichen Ansturm junger Männer befürchtet wird.
Es werde darüber noch Gespräche innerhalb der Bundesregierung geben, insbesondere mit Bildungsministerin Annette Schavan, sagte Kanzlerin Angela Merkel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Guttenberg.
Werbung von Berufssoldaten
Ob am 1. Juli nächsten Jahres der letzte Wehrpflichtige eingezogen wird oder ob dann schon der letzte seinen Dienst beendet, blieb noch offen. Künftig soll jungen Leuten ein freiwilliger, längerer Dienst bei der Bundeswehr angeboten werden.
Dies soll auch die Werbung von Berufssoldaten erleichtern. An die Stelle des Zivildienstes, der alternativ zum Wehrdienst abgeleistet werden kann, tritt ebenfalls ein Freiwilligendienst.
Vor den Generälen warb Merkel für Mut zu einer tiefgreifenden Reform der Streitkräfte. Sie ermunterte die Militärs dazu, «Spass an der Veränderung» zu haben.