Der Einsatz in der Favela-Ansammlung Complexo de Alemão sei mit Unterstützung aus der Luft erfolgt und ohne Schwierigkeiten verlaufen, sagte Duarte.
Beamte gingen von Haus zu Haus, um nach Verdächtigen sowie Waffenverstecken und Drogen zu suchen. «Wir werden keinen Ort auslassen», sagte Duarte. «Wir vermuten, dass noch immer viele dort sind und versuchen wollen, zu fliehen.»
«Wir haben das Gebiet eingenommen, aber das heisst nicht, dass es keine weiteren Auseinandersetzungen mit den Gangmitgliedern geben wird», sagte Duarte weiter. Nach Angaben der Militärpolizei beschlagnahmten die Sicherheitskräfte Waffen, Munition und Drogen.
2600 Soldaten und Panzer und Helikopter
Rund 2600 Armeesoldaten, Marineinfanteristen und Elitepolizisten seien am Morgen in das Armenviertel eingeflogen worden, sagte Duarte.
Elendsviertel (Favelas) in Rio de Janeiro. /


Die Polizisten suchten in Alemao auch nach mutmasslichen Drogenhändlern, die bei einem Einsatz im benachbarten Armenviertel Vila Cruzeiro vom Donnerstag flüchten konnten.
An dem Einsatz waren auch Panzer und Helikopter beteiligt. Zwar gibt es in den Favelas von Rio de Janeiro regelmässig Einsätze gegen die Drogenmafia, doch der massive Einsatz und die Besetzung ganzer Viertel ist ungewöhnlich.
Bewohner verlassen Favela mit Hab und Gut
Mehrere hundert Polizisten hatten seit Freitag zusammen mit schwer bewaffneten Fallschirmjägern und Panzern den Complexo de Alemão blockiert, zu dem 15 Favelas mit insgesamt 400'000 Bewohnern gehören. Am Samstag stellte die Polizei den Kriminellen ein Ultimatum. «Wer sich stellen will, der möge das jetzt tun», sagte Duarte.
Rund 16 Bandenmitglieder hatten das Angebot der Polizei angenommen, darunter laut Behördenangaben auch ein Mann, der mutmasslich die rechte Hand des Drogenbosses von Alemão ist. Zwei Männer wurden angeschossen, als sie zu flüchten versuchten. Sechs Frauen oder Freundinnen von Drogenhändlern wurden festgenommen.