Die Proteste richten sich gegen die sozialistische Regierung, die im Kampf gegen die massive Staatsverschuldung auch auf Druck der Europäischen Union harte Einschnitte beschlossen hat.
Der Generalstreik ist am Mittag in Krawalle umgeschlagen. Die Polizei in Athen setzte Tränengas gegen Demonstranten ein, die Brandsätze auf Luxushotels und die Sicherheitskräfte im Zentrum der Hauptstadt geworfen hatten. Die Polizei zog ihre Einheiten in Athen zusammen.
Angriff auf Verkehrsminister
Vor dem Parlament in Athen herrschte Chaos. Immer wieder waren Explosionen zu hören. Zahlreiche Menschen flohen aus dem Zentrum. Reporter der Nachrichtenagentur Reuters sahen, wie eine wütende Menge vor dem Parlamentsgebäude den ehemaligen Verkehrsminister Kostis Hatzidakis mit Steinen und Stöcken angriffen.
Die etwa 200 linken Demonstranten riefen «Diebe! Schäm dich!» Hatzidakis rettete sich mit blutüberströmtem Gesicht in ein nahe gelegenes Gebäude.
Streiks in Griechenland. /


Im Mai waren bei schweren Ausschreitungen in Athen drei Menschen ums Leben gekommen. Autonome Gruppierungen mischen sich immer wieder unter die Demonstranten und lösen Krawalle aus.
Einschneidende Massnahmen
Am Dienstagabend hatte das griechische Parlament nach einer zum Teil stürmisch verlaufenen Debatte eine Reihe von einschneidenden Änderungen in der Arbeitsmarktpolitik gebilligt. In den kommenden Tagen soll der Sparhaushalt 2011 verabschiedet werden.
«Wir setzen Reformen in die Tat um, an die sich niemand in den vergangenen Jahrzehnten herangetraut hat», sagte Ministerpräsident Giorgos Papandreou. Es gebe keine Alternative ausser dem Bankrott des Landes.
Ab 1. Januar sollen etwa die Abfindungen bei Entlassungen halbiert werden. Die von den Gewerkschaftsverbänden ausgehandelten Löhne gelten nicht mehr automatisch. Stattdessen können Arbeitgeber mit den Betriebsräten niedrigere Gehälter aushandeln.