Das berichteten Medien in Kiew. Bislang boten einzelne Fremdenführer Tschernobyl-Besuche für kleine Gruppen an. Nun möchten die Offiziellen viel mehr Touristen anziehen.
Experten warnen aber vor schweren Gesundheitsschäden. Der Besuch sei unsicher, sagte Pjotr Waljanski vom ukrainischen Zivilschutzministerium. Noch immer leiden Tausende Menschen rund um Tschernobyl an den Folgen der Katastrophe und die radioaktive Belastung bleibt sehr hoch.
Es seien mögliche Touren entwickelt worden, die möglichst weit von den kontaminierten Gebieten entfernt lägen, entgegnete Nor. Und Touristen besuchten die Gegend auf eigene Gefahr.
Experten warnen vor schweren Gesundheitsschäden bei Besuchen von Tschernobyl. /

Tschernobyl im EM-Tourprogramm
Erst kürzlich hatte die Ukraine Tschernobyl in das offizielle Tourprogramm der Fussball-Europameisterschaft 2012 aufgenommen. Die Ex-Sowjetrepublik richtet das Turnier gemeinsam mit Polen aus.
Die Atomkatastrophe am 26. April 1986 setzte etwa 500 mal mehr Strahlung frei als die US-Atombombe auf das japanische Hiroshima 1945. Bis heute ist die genaue Zahl der Opfer unklar. Es gibt Schätzungen, die von bis zu 100'000 Toten und tausenden verstrahlten Menschen ausgehen.
Im Dezember 2000 hatte die Ukraine den letzten der vier Blöcke in Tschernobyl abgeschaltet. Der explodierte Reaktor war mit einem Mantel aus Stahl und Blei geschützt worden. Pläne für eine neue Hunderte Millionen Euro teure Schutzhülle kommen äusserst schleppend voran.