Sie stecken deutlich weniger Geld in Konsolenspiele als früher. Dennoch betreiben sie ihr Hobby mit beinahe dem gleichen Engagement wie bisher - allerdings über andere Kanäle. Der Online- und insbesondere der Social-Games-Markt kompensieren die Verluste der Konsolenindustrie fast zur Gänze.
Die Spielehersteller haben ein schwieriges Jahr hinter sich und reihenweise verlustreiche Monate erlebt. In Grossbritannien ist das Geschäft mit Konsolengames beispielsweise um über ein Viertel eingebrochen. Angesichts einer Verlagerung der User-Interessen ins Web ist der Online-Markt mit einem Plus von 66 Prozent bei Social Games bzw. 27 Prozent bei Massen-Multiplayer-Onlinespielen (MMOG) hingegen deutlich gewachsen. Insgesamt resultiert aus der Entwicklung eine relativ kleine Delle für die Gaming-Industrie von «nur» minus drei Prozent auf Einnahmen von 3,7 Mrd. Pfund (rund 4,36 Mrd. Euro).
Zahlungsbereitschaft für Gratis-Games
Mit einem Rückgang der Ausgaben durch die User von zwei Prozent hat der US-Markt in diesem Jahr eine ähnliche Tendenz gezeigt.
Industrie und User wandern zunehmend ins Internet ab. (Symbol) /


In Deutschland haben die Gamer ins Online- und Social-Segment um starke 33 Prozent mehr Geld gesteckt als im Vorjahr. So ist die Zahlungsbereitschaft der User auf Plattformen, wo Games auch kostenlos angeboten werden, deutlich gestiegen. Insgesamt hat der Markt ein Volumen von knapp fünf Mrd. Euro erreicht. Den grössten Teil davon bilden mit gut einem Drittel zwar nach wie vor Konsolenspiele. Sie haben im Vergleich jedoch kräftig an Bedeutung verloren.
Die Anwender verteilen ihre Budgets mittlerweile auf mehrere Kanäle - wohl sehr zur Freude der Online- und Social-Game-Entwickler wie etwa Zynga. Mit dem FarmVille-Nachfolger CityVille hat der Anbieter neue Rekorde erzielt. Das Facebook-Game ist das bisher schnellst wachsende Spiel in der Geschichte. In nur zwölf Tagen erreichte Zynga damit rund 26 Mio. Spieler.