Die meisten Schusswaffentoten im Jahr 2008 waren wiederum Männer. Nur gerade 13 Frauen waren dabei, wie aus den am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervorgeht. Im Jahr zuvor waren es 19.
Die Zahl der Schusswaffentoten ist damit in den letzten zehn Jahren um fast die Hälfte gesunken. 1998 waren es 466, davon waren 413 Suizide, wie es in der Todesursachenstatistik heisst.
Neue Zahlen wegen Initiative
Aufgrund der am 13. Februar zur Abstimmung kommenden Volksinitiative «Schutz vor Waffengewalt» wertete das BFS auch erstmals Zahlen zu Tötungsdelikten, schweren Körperverletzungen und Raubstraftaten aus. Bei der Kriminalstatistik geht es um Taten, die von der Polizei registriert und deren Täter vor Gericht angeklagt, aber noch nicht verurteilt wurden.
Von 236 im Jahr 2009 begangenen Tötungsdelikten wurden deren 55 mit Schusswaffen ausgeführt.
239 Menschen starben 2008 durch Selbstmord. /


Mitgezählt sind dabei auch Delikte, bei denen die Täter die Opfer töten wollten, ihnen dies aber nicht gelang. Bei den 55 Delikten starben 24 Menschen.
In 47 von 55 Tötungsdelikten im Jahr 2009 benutzten die Täter eine Faustfeuerwaffe. Dabei töteten sie 23 Menschen. Bei den drei Delikten, bei denen die Täter mit einer langen Feuerwaffe wie zum Beispiel einem Gewehr schossen, starb nur ein Mensch.
524 Fälle von schwerer Körperverletzung
2009 gab es zudem 524 Fälle von schwerer Körperverletzung, 11 davon mit Schusswaffen. Von den über 3500 Raubstraftaten wurden laut den BFS-Zahlen 416 mit einer Schusswaffe ausgeübt.
Gegner und Befürworter der Initiative «Schutz vor Waffengewalt» haben den Rückgang der Schusswaffentoten erfreut zur Kenntnis genommen. An ihren Argumenten ändert die neue Statistik nichts.
Die Zahlen zeigten, dass die zurückgehende Anzahl verfügbarer Waffen in Haushalten die gewaltsamen Todesfälle verringere, sagte Andrea Sprecher, Kampagnenleiterin der Initianten. Die Abnahme der Schusswaffentoten sei ziemlich deckungsgleich mit der Verkleinerung des Armeebestands.