Es ist das erste Mal, dass China öffentlich Sorge über das neue Atomprogramm seines Verbündeten erkennen liess. In anderen Punkten, etwa der Frage der Menschenrechte und dem Wechselkurs der chinesischen Währung, blieben die Differenzen dagegen offensichtlich.
In der am Mittwoch veröffentlichten Erklärung betonten beide Präsidenten die Bedeutung einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel und die Notwendigkeit, die Ergebnisse früherer Gespräche umzusetzen.
Ungewohnt offene Kritik
«In diesem Zusammenhang bringen die Vereinigten Staaten und China ihre Besorgnis bezüglich des von der DPRK (Nordkorea) bekanntgegebenen Uran-Anreicherungsprogramms zum Ausdruck», hiess es weiter. In US-Regierungskreisen wurde der öffentliche Charakter von Hus Erklärung als bedeutender Schritt bewertet.
China ist der mit Abstand wichtigste Verbündete des abschotteten Landes an seiner Südgrenze. Die USA, Südkorea und Japan fordern von der Regierung in Peking seit längerem eine härtere Gangart gegenüber Nordkorea.
Obama und Jintao vor dem Essen im «Old Family Dining Room».
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Keine Bewegung im Währungsstreit
Bei anderen zentralen Themen gab es dagegen an den ersten beiden von vier Besuchstagen keinen Durchbruch. Obama betonte vor der Presse, bei den Gesprächen mit Hu auch die Menschenrechtsfrage angesprochen zu haben.
Der US-Präsident steht unter Druck: Nach seiner China-Reise 2009 war ihm vorgeworfen worden, nicht entschlossen genug auftreten zu sein. Hu sagte bei einer Pressekonferenz seinerseits, China habe in diesem Punkt noch viel Arbeit vor sich.
Gar keine Erwiderung gab er auf Obamas direkt vorgetragene Aussage, der Kurs des Yuan müsse angepasst werden. Die USA werfen China seit längerem vor, den Kurs seiner Landeswährung künstlich niedrig zu halten. Die Regierung in Peking weist dies zurück.