Der 59-jährige Fini wurde am Sonntag von den rund 8000 Parteidelegierten einstimmig zum Parteivorsitzenden gewählt. Als «kleines Wunder» bezeichnete Fini die Gründung der neuen Gruppierung, die aus seinem Bruch mit dem seit 17 Jahren mit ihm verbündeten Berlusconi entstand.
Die Parteidelegierten, die seit Freitag am dreitägigen Gründungskongress teilnehmen, segneten das Programm der Gruppierung ab, mit dem sie das Vertrauen der gemässigten Wählerschaft gewinnen und sich als politische Alternative zu Ministerpräsident Berlusconi profilieren will.
Wirtschaftswachstum und Reformen
Wirtschaftswachstum, institutionelle Reformen, Kampf gegen Populismus und für mehr Transparenz in der italienischen Politik sind einige Schwerpunkte des FLI-Programms.
Fini sparte in seiner Abschlussrede nicht mit Angriffen gegen seinen Ex-Verbündeten Berlusconi. «Wer im Mitte-Rechts-Lager ist, hat Respekt für die Institutionen. Wer vom Volk gewählt worden ist, hat nicht automatisch Straffreiheit für seine Taten», sagte Fini in Anspielung auf die gegen den Premier laufenden Ermittlungen wegen Amtsmissbrauchs und Sex mit einer minderjährigen Prostituierten.
Gianfranco Fini. /


«Hier in Mailand stellen wir die Weichen für einen neuen italienischen Frühling. Wir treiben ein ehrgeiziges Projekt voran: Die Wiedergeburt unseres geliebten Italien zu fördern. Nur die Zeit wird zeigen, ob wir einer derart ehrgeizigen Herausforderung gewachsen sind», sagte Fini.
Keine Allianz mit Mitte-Links
Ex-Europaminister Andrea Ronchi, «rechte Hand» Finis, versicherte, dass die FLI auch im Fall vorgezogener Parlamentswahlen niemals Allianzen mit der oppositionellen Mitte-Links-Allianz eingehen werde. «Wir wollen eine Alternative zur Linken aufbauen», erklärte der Ex-Minister.
Der Parteikoordinator Adolfo Urso sagte, die FLI buhle um die Stimmen der 20 Millionen Nichtwähler. «Wir müssen die Unterstützung der politikverdrossenen Italiener zurückgewinnen», erklärte Urso.