Nur noch selten komme es vor, dass Fischer eine Seeforelle an der Angel haben, heisst es in einem Communiqué des SFV vom Dienstag. Der Grund liege nicht etwa bei den Sport- oder Berufsfischern, welche die Seeforelle wegen ihres vorzüglichen Fleisches übermässig befischt hätten. Komplexere Zusammenhänge hätten zum drastischen Rückgang dieses stolzen Fisches geführt.
Ähnlich wie der Lachs wandere die Seeforelle zum Laichen in die Flüsse und Bäche. Wanderhindernisse verhinderten immer wieder, dass Elterntiere den Weg zu ihren Laichplätzen erreichen könnten. Umgekehrt seien Turbinen von Wasserkraftwerken eine Todesfalle für die zurückwandernden Elterntiere und Jungfische.
Die Seeforelle gehört zu den bedrohten Tierarten. /

Weniger Erfolg in der Fortpflanzung
Eine besondere Gefahr gehe auch vom Schwall-Sunk-Betrieb der Wasserkraftwerke aus. Dadurch könnten Laichgruben trockengelegt werden. Zudem schmälere eine unzureichende Wasserqualität den Fortpflanzungserfolg.
Der Fischereiverband fordert deshalb, die Fischgängigkeit (Auf- und Abstieg) bei Wasserkraftanlagen zu verbessern, eine Revitalisierung der Aufstiegsgewässer, Ausgleichsbecken gegen die negativen Auswirkungen von Schwall und Sunk sowie Regulationsmassnahmen bei einer überdurchschnittlich hohen Zahl fischfressender Vögel.
Die Seeforelle (Salmo trutta forma lacustris) hat je nach Region andere Namen: Lachsforelle, Grundforelle, Schwebeforelle, Förndli, Seeföndu, Rheinlanke, Rheinanke, Seelachs, Seeferche, Silberlachs. In der Schweiz besiedelt die Seeforelle alle grösseren Seen des Mittellandes und der Voralpen, des Jurasüdfusses und des Tessins.