Blockaden durch die chinesische Regierung sowie eine übermächtige regionale Konkurrenz haben bis dato erfolgreich verhindert, dass das Netzwerk auf dem Markt Fuss fassen kann und sich die über 500 Mio. User zählende Community in der Volksrepublik ausweitet. Die Ereignisse in Ägypten und Facebooks Anteil daran dürften an den Machthabern in China zudem nicht spurlos vorübergegangen sein. Eine neuerliche Sperre wie etwa im Juli 2009 hat die Regierung vorerst aber offenbar nicht über das Portal verhängt. Vielmehr ist Facebooks Internet-Traffic in China in die Höhe geschnellt.
Traffic versiebenfacht
Gemessen an der 1,3 Mrd. Personen umfassenden Bevölkerung und den über 400 Mio. Web-Nutzern sind die Userzahlen des Social Networks in der Volksrepublik immer noch bescheiden.
Die chinesische Mauer (Archivbild). /


2010 verzeichnete die Plattform im Monat noch rund 30.000 Besucher, berichtet die MediaPost. Nach der Jahreswende haben immerhin bereits 100.000 Menschen Facebook im Internet aufgerufen, bevor die Zahl Anfang Februar auf 700.000 in die Höhe geschnellt ist - ein Wert, den das Portal im gesamten Vorjahr nicht erreicht hat.
Der harte Wettbewerb mit vergleichbaren Konkurrenten setzt Facebook neben den politischen Hürden in China zusätzlich unter Druck. So sind allein die Netzwerke Renren und Kaixin001 mit über 160 bzw. mehr als 90 Mio. Usern ernstzunehmende Gegner. Allerdings lockt China nach wie vor mit einem enormen Potenzial an neuen Social-Media-Nutzern sowie einem gigantischen und schnell wachsenden Werbemarkt. Mit dem Ziel, die Welt zu vernetzen, wird Facebook in China wohl weiterhin versuchen, eine höhere Bedeutung zu erlangen.