Er habe von seinem Dach Parolen gegen die Regierung gerufen und an Zapatas Tod erinnert, sagte Fariñas Mutter Alicia Hernandez der Nachrichtenagentur AFP am Telefon. Nach Fariñas Festnahme habe ein Bus vor dem Haus gehalten, 40 Menschen seien ausgestiegen und hätten mehr als eine Stunde lang Regierungs-Parolen skandiert.
In den vergangenen Tagen seien landesweit 46 Menschen kurzzeitig in Gewahrsam genommen worden, sagte der Leiter der Kubanischen Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung (CCDHRN), Elizardo Sánchez, der Nachrichtenagentur AFP.
Über rund 50 Menschen sei Hausarrest verhängt worden.
Guillermo Fariñas erhielt für seinen Einsatz einen Preis des Europaparlaments. /


Offenbar versuchte die kubanische Führung damit, Gedenkveranstaltungen für Zapata zu verhindern.
Hungerstreik
Fariñas, der im vergangenen Jahr für seinen Einsatz zugunsten von Menschenrechten und Meinungsfreiheit mit dem Sacharow-Preis des Europaparlaments ausgezeichnet wurde, wurde in diesem Jahr bereits mehrfach vorübergehend festgenommen.
Er war nach dem Tod des erst 42-jährigen Zapata, der mit seinem Hungerstreik gegen die Haftbedingungen politischer Gefangener protestierte, selbst in einen 135-tägigen Hungerstreik getreten.
Erst nachdem Staatschef Raúl Castro einlenkte und die Freilassung von 52 politischen Häftlingen ankündigte, brach er im Sommer seinen Hungerstreik ab - völlig abgemagert und stark geschwächt. Von den 52 politischen Häftlingen sind inzwischen 46 freigelassen worden.
Grab des Sohnes besucht
Orlando Zapatas Mutter erklärte, sie habe mit mehreren Angehörigen ungestört das Grab ihres Sohnes in Banes 50 Kilometer nördlich von Santiago de Cuba besuchen können. Am Freitag war sie nach eigenen Angaben kurzzeitig in Gewahrsam genommen worden.
In Havanna begingen rund 30 Damen in Weiss - Ehefrauen und Angehörige von politischen Gefangenen - den ersten Todestag Zapatas im Haus ihrer Sprecherin Laura Pollan, während vor ihrer Haustür rund 200 Anhänger der Regierung die kubanische Fahne schwenkten.